Tsipras und Zaev mit Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz geehrt

Titelbild
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein nordmazedonischer Amtskollege Zoran Zaev am 17. Juni 2018 am Prespasee.Foto: MAJA ZLATEVSKA/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Februar 2019

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein nordmazedonischer Amtskollege Zoran Zaev sind bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit dem Ewald-von-Kleist-Preis ausgezeichnet worden.

Beide Politiker wurden am Samstagabend für ihre erfolgreichen diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung des Namensstreits zwischen den Nachbarländern geehrt. Die Zeremonie fand in der Münchner Residenz im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) statt.

Bundesaußenminister Heiko Maas hielt die Laudatio. Er sagte, es sei bei dem Streit nicht nur um einen Namen, sondern um Identität gegangen.

Mit dem neuen Namen Nordmazedonien wird ein Schlussstrich gezogen unter einen jahrzehntelangen Streit zwischen Griechenland und seinem nördlichen Nachbarn. Der Konflikt reicht ins Jahr 1991 zurück, als die ehemalige jugoslawische Teilrepublik ihre Unabhängigkeit erklärte und für sich den Namen Mazedonien wählte. Aus Sicht Griechenlands ist der Name Mazedonien jedoch Teil des griechischen Nationalerbes und suggeriert einen Anspruch auf die nordgriechische Provinz Makedonien.

Im vergangenen Juni hatten sich Athen und Skopje auf den neuen Landesnamen Nordmazedonien geeinigt. Das Parlament in Skopje hatte der Verfassungsänderung für die Umbenennung am 11. Januar zugestimmt, zwei Wochen später billigten auch die griechischen Abgeordneten das Abkommen. Damit steht auch einem Beitritt Nordmazedoniens zur NATO, der bislang von Athen blockiert worden war, nichts mehr im Wege. Das Land hofft zudem auf eine Aufnahme in die EU.

Der Ewald-von-Kleist-Preis wird in Erinnerung an den deutschen Verleger und ehemaligen NS-Widerstandskämpfer des 20. Juli, Ewald von Kleist, verliehen, der die Wehrkundetagung 1962 aus der Taufe gehoben hatte. Preisträger 2018 war der US-Senator John McCain, der noch im selben Jahr an den Folgen einer Krebserkrankung verstarb.

Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als das wichtigste Forum für internationale Sicherheitspolitik. Unter den rund 600 Konferenzteilnehmern in diesem Jahr sind etwa drei Dutzend Staats- und Regierungschefs und etwa hundert Minister.

Auf der Liste der Themen des dreitägigen Treffens im Hotel Bayerischer Hof stehen die Zukunft Europas, das transatlantische Verhältnis und der Streit über die NATO-Verteidigungsausgaben sowie das Ende des INF-Abrüstungsvertrags mit Russland, aber auch das Verhältnis zur neuen Weltmacht China, der Klimawandel sowie die Konflikte in Nahost, mit dem Iran und in Afghanistan. (afp/dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion