Tusk dankt „den westlichen Balkanstaaten für die Implementierung der EU-Strategie“ – Was plant die EU im Geheimen?

Ist die Schließung der Balkanroute tatsächlich ein Teil der einvernehmlichen EU-Strategie zur Bewältigung der Migrationskrise? Zwei Tweets von Donald Tusk, dem EU-Ratspräsidenten, erwecken diesen Anschein.
Titelbild
(Oben L-R) Der Premierminister von Portugal, Antonio Costa und der Premierminister von Finnland, Juha Sipila, sowie (Unten L-R) der Präsident von Frankreich, François Hollande, der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, am 7. März 2016 in Brüssel, Belgien.Foto: Dean Mouhtaropoulos / Getty Images
Epoch Times10. März 2016

Die Sperrung des Flüchtlingsstroms über die Balkanroute könne von der EU im Geheimen langfristig geplant worden sein. Zwei Post des EU-Ratspräsidenten Donald Tusk lassen darauf schließen, wie der "griechenland-blog" berichtet.

In den Posts leistet Tusk den westlichen Balkanstaaten, die ihre Grenzen schlossen, Beistand. Dabei handele es sich nicht um eine einseitig Aktion, sondern um die Umsetzung eines gemeinsamen Beschlusses der 28 EU-Mitgliedsstaaten, so Tusk.

"Die irregulären Ströme entlang der westlichen Balkanroute sind zum Stillstand gekommen – keineswegs eine einseitige Aktion sondern ein gemeinsamer EU28 Beschluss."

"Ich danke den westlichen Balkanstaaten für die Implementierung eines Teils der umfangreichen EU-Strategie im Umgang mit der Migrationskrise."

Ausbau der Kontrollen und Grenzen im Baltikum

Mit einer Intensivierung ihrer Grenzkontrollen wollten Lettland, Litauen und Estland einer Umleitung des Flüchtlingsstroms nach Europa über das Baltikum entgegentreten. Wegen der Einengung und Schließung der Balkanroute steige die Sorge, das Baltikum könne zu einem neuen Einfallstor für Migranten nach Europa werden.

Diese Sorge hätte sich verstärkt, als im vergangenen Jahr (2015) in Finnland und Norwegen ungefähr 6.000 Asylbewerber aus Russland ankamen. In Estland würden bereits Überwachungsanlagen installiert, wie diese bereits an den Grenzen zwischen Litauen und Weißrussland existieren. Damit begegne man soll sowohl dem Schmuggel als auch der illegalen Einwanderung.

Ungarn ruft Ausnahmezustand aus

Viktor Orban habe gestern den Ausnahmezustand auf ganz Ungarn ausgeweitet. Noch mehr Soldaten und Polizisten sollen an die Grenzen geschickt werden, um Flüchtlinge und Immigranten abzuwehren. Nötigenfalls könne innerhalb von nur zehn Tagen ein Grenzzaun zu Rumänien errichtet werden.

Die Errichtung von Grenzzäunen zu den Nachbarstaaten Serbien und Kroatien ist bereits europäische Geschichte. (dk)



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