Ukraine verweigert 100 Russen die Einreise
Am ersten Tag eines Einreiseverbots für russische Männer hat die Ukraine nach offiziellen Angaben 100 Russen an der Grenze zurückgewiesen.
Die Gründe seien unterschiedlich, sagte ein Sprecher Grenzschutzes am Samstag in Kiew. Der Zweck des Aufenthalts in der Ukraine sei unklar gewesen, oder die Reisenden hätten nur ihren russischen Inlandspass gehabt, der dem Personalausweis entspricht. Russland habe seinerseits 40 Ukrainern die Einreise verweigert.
Als Schutz vor einer befürchteten russischen Aggression hat die Führung in Kiew für 30 Tage über einige Landesteile das Kriegsrecht verhängt. Am Freitag wurde allen russischen Männern zwischen 16 und 60 Jahren für diese Zeit die Einreise verboten.
Dies betraf auch Russen mit festem Wohnsitz in der EU. Der Politologe Sergej Medwedew von der FU Berlin flog zu einer Konferenz nach Kiew und durfte die Grenze nicht passieren, wie er auf Facebook schilderte. Nach Erfahrungsberichten im Internet wurde auch einigen russischen Frauen die Einreise verweigert – manchmal mit der Begründung, sie hätten nicht genügend Geld für ihren Aufenthalt.
Der russische Menschenrechtsbeauftragte Michail Fedotow appellierte an seine ukrainische Kollegin Ljudmila Denissowa, sich für eine Aufhebung der Beschränkungen einzusetzen. (dpa)
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