Unabhängigkeitsbefürworter im katalanischen Parlament planen neues Referendum

Die Befürworter der Unabhängigkeit Kataloniens planen ein weiteres Referendum und eine Parallelregierung unter Führung Puigdemonts in Belgien.
Titelbild
Carles Puigdemont möchte Katalonien von Belgien aus regieren - das wird wohl schwierig.Foto: Manu Fernandez/dpa
Epoch Times8. März 2018

Die Unabhängigkeitsbefürworter im Parlament in Barcelona planen ein Referendum über eine Verfassung für die einseitig ausgerufene „Katalonische Republik“.

Die vom abgesetzten Regionalpräsidenten Carles Puigdemont angeführte Liste Zusammen für Katalonien (JxCat) und die linksnationalistische Partei Esquerra Republicana de Catalunya (ERC, Republikanische Linke) sind außerdem für eine Parallelregierung unter Führung Puigdemonts in Belgien, wie es in der am Donnerstag von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Vereinbarung steht.

Das Abkommen muss noch von der kleinen Linkspartei CUP ratifiziert werden. Es sieht einen Beteiligungsprozess vor, um zu bestimmen, wie ein unabhängiges Katalonien aussehen sollte. Am Ende dieses Prozesses stünde dann ein Referendum, das den Katalanen die Möglichkeit geben würde, über einzelne Paragrafen der vorgeschlagenen Verfassung abzustimmen.

Vorarbeiten für eine „Katalonische Republik“

Die Separatisten wollen außerdem einen „freien Ort im Exil“ erschaffen: Ein von Puigdemont angeführtes Gremium, dessen Ziel es wäre, „die Internationalisierung der Sache der katalanischen Unabhängigkeit zu fördern“ und in Absprache mit der Regionalregierung in Barcelona an der Gründung der „Katalonischen Republik“ zu arbeiten.

Im Oktober hatte das katalanische Parlament nach einem von Madrid verbotenen Referendum einseitig die Unabhängigkeit von Spanien erklärt, diese trat jedoch nie in Kraft. Es gilt als wahrscheinlich, dass ein weiteres Referendum von der Zentralregierung in Madrid ebenfalls als illegal angesehen werden würde.

Die Unabhängigkeitsbefürworter haben im katalanischen Parlament die absolute Mehrheit, konnten aber noch keine Regierung bilden. Am 12. März soll ein ein neuer Regionalpräsident gewählt werden, nachdem Puigdemont im belgischen Exil „vorläufig“ auf eine Kandidatur verzichtet hatte. Der einzige Kandidat, Jordi Sànchez, sitzt wegen seiner Beteiligung an der Unabhängigkeitsbewegung allerdings derzeit im Gefängnis. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion