Ungarns Regierung verbannt Gender Studies von Universitäten

Ungarns Regierung hat das Studienfach Geschlechterforschung von den Universitäten verbannt. Die Orban-Regierung unterstützt das traditionelle Familien- und Geschlechterrollenbild.
Titelbild
Frauen haben grün, Männer rot.Foto: iStock
Epoch Times16. Oktober 2018

Die ungarische Regierung hat das Studienfach Geschlechterforschung – auch Gender Studies genannt – von den Universitäten verbannt.

Ein von Ministerpräsident Viktor Orban unterzeichneter Regierungserlass streicht das Studienfach aus der Liste der in Ungarn zugelassenen Master-Kurse, berichtet das Nachrichten-Portal „444.hu“. Der Erlass selbst datiert vom vergangenen Freitag.

Bereits im vergangenen August hatte die Regierung angekündigt, künftig keine Gender Studies mehr zuzulassen. Sie hatte dies mit der mangelnden Nachfrage nach Absolventen dieser Lehrgänge begründet. Von einigen Akademikern wurde dies als „schwerer Angriff auf die Freiheit von Lehre und Forschung“ kritisiert.

Die Orban-Regierung unterstützt das traditionelle Familien- und Geschlechterrollenbild. Die Gender Studies würden die „Fundamente der christlichen Familie“ untergraben, hieß es. Die wissenschaftliche Geschlechterforschung untersucht die „soziale Abhängigkeit von Rollenbildern“, das heißt die angeblich „von sozialen Normen bestimmte Festlegung dessen, was als männlich und weiblich gilt“.

Im Sinne des Regierungserlasses können bereits begonnene Lehrgänge in Gender Studies zu Ende geführt werden. Die Hochschuleinrichtungen des Landes dürfen aber ab sofort keine neuen Kurse in diesem Studienfach beginnen.

Derzeit bieten in Ungarn die staatliche Lorand-Eötvös-Universität (ELTE) und die private amerikanische Central European University (CEU) Master-Kurse in Geschlechterforschung an, mit jeweils rund 20 Teilnehmern. Beide Hochschulen sind in Budapest ansässig. Die vom umstrittenen Milliardär George Soros gegründete CEU ist unabhängig davon durch ein neues, auf sie zugeschnittenes Hochschulgesetz von der Schließung bedroht. (dpa/so)



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