Vier weitere Tote bei neuen Kämpfen entlang der Frontlinie in Ost-Ukraine

Die OSZE sprach von der "bislang schlimmsten Woche in diesem Jahr". Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beriet mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Lage.
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Ukrainischer Soldat in der Region Donezk (Symbolbild).Foto: MANU BRABO / AFP / GettyImages
Epoch Times21. Mai 2018

Im Osten der Ukraine häufen sich Verstöße gegen die Waffenruhe. Zwei ukrainische Soldaten, ein Kämpfer der prorussischen Separatisten und ein Zivilist wurden nach Angaben beider Seiten vom Montag bei Kämpfen getötet. Damit stieg die Zahl der Toten binnen fünf Tagen auf zehn. Die OSZE sprach von der „bislang schlimmsten Woche in diesem Jahr“. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beriet mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Lage.

Nach ukrainischen Regierungsangaben wurde zwei Soldaten bei Kämpfen rund 40 Kilometer von der Rebellenhochburg Donezk entfernt getötet. Vier weitere seien verwundet worden. Zudem sei ein Zivilist in seinem eigenen Haus in der Nähe von Donezk durch eine Kugel getötet worden.

Die Rebellen teilten mit, einer ihrer Kämpfer sei bei neu aufgeflammten Kämpfen entlang der Frontlinie getötet worden. Zudem seien vier Zivilisten in der Industriestadt Gorliwka durch Mörserbeschuss verletzt worden.

Poroschenke und Kanzlerin Merkel sprachen in einem Telefonat über die Entwicklung, wie es im ukrainischen Präsidialamt hieß. Die beiden Politiker hätten dabei „gemeinsame Anstrengungen“ zur Umsetzung der Minsker Waffenstillstandsvereinbarung erörtert.

Minsker Vertrag wird immer wieder gebrochen

Mit den neuen Kämpfen entlang der Waffenstillstandslinie in der Ost-Ukraine ging eine Phase der relativen Ruhe zu Ende. In der Region stehen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüber. Die im Minsker Vertrag von 2015 unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs vereinbarte Waffenruhe wird immer wieder gebrochen.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zeigte sich besorgt angesichts der Entwicklung. Ihre Beobachter registrierten 7700 Verstöße gegen die Waffenruhe allein in der vergangenen Woche. Die OSZE hat in der Ost-Ukraine Beobachter postiert, die die Einhaltung des Waffenstillstands kontrollieren sollen.

In dem Konflikt sind seit 2014 nach UN-Angaben mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Die Krise begann nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim. Russischsprachige Regionen im Osten der Ukraine wollten sich daraufhin von Kiew abspalten.  (afp)



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