Wahlkampf Sebastian Kurz: Popstar-Image und Personenkult

Die CSU wünscht sich offensichtlich einen Wahlsieg der ÖVP und die Wiederwahl von Sebastian Kurz zum Bundeskanzler von Österreich – dieser zieht laut FPÖ mit kopierten FPÖ-Slogan ins Feld. In einem Monat wird gewählt. Am Mittwoch stellte auch die ÖVP als letzte der Parteien ihre Plakatreihe vor.
Titelbild
Österreichs ÖVP-Chef und Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz.Foto: Omer Messinger/Getty Images
Von 28. August 2019

Eigentlich sollte in Österreich erst wieder 2022 der Nationalrat und damit eine neue Regierung gewählt werden. Doch nach dem Crash der Regierung aus ÖVP und FPÖ im Zuge des Ibiza-Skandals um Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und dem von der Parlamentsmehrheit von SPÖ und FPÖ gegen die Stimmen der ÖVP und der liberalen NEOS getragenen Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) heißt es bereits am 29. September 2019 wieder: Wahltag.

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder wünscht Sebastian Kurz nun auf Twitter nicht nur alles Gute zum 33. Geburtstag, sondern auch gleich viel Erfolg für den Wahlkampf. Söder fasst seine politischen Wünsche so zusammen:

Österreich braucht Dich wieder als Kanzler!“

(Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, CSU)

Vorwurf: Kopierte Slogans

Währenddessen sind in Österreich wieder Wahlplakate zu sehen. Wie der „ORF“ berichtet, ziehen die meisten der Parteien mit Kernthemen in den Wahlkampf: „SPÖ und Grüne setzen auf das Thema Klima, NEOS auf Korruptionsbekämpfung und die FPÖ auf Sicherheit“, so der öffentlich-rechtliche Sender.

Lediglich die ÖVP, die als letzte ihre Plakate veröffentlichte, geht mit einer Art Popstar-Image und Personenkult um Parteichef Sebastian Kurz ins Rennen. Bereits im Wahlkampf 2015 hatte sich die Partei ein neues Grundsatzprogramm gegeben und gab sich fortan das Image „Die neue Volkspartei“. Die verwendeten Slogans sind jedoch nicht ganz neu:

Nachdem Sebastian Kurz im letzten Wahlkampf und auch jetzt wieder die FPÖ-Themen kopiert hat, nehmen seine Werber nun sogar deutliche Anleihen bei FPÖ-Slogans.“

(Christian Hafenecker, FPÖ-Generalsekretär)

Hafenecker erinnert in seiner Pressemitteilung diesbezüglich an den Wahlkampf 1999 von Jörg Haider. Hier habe Herbert Kickl bereits Slogan entwickelt wie:

  • „Einer, dessen Wort zählt“
  • „Einer, der zuhören kann“
  • „Einer, dessen Handschlag gilt“

Später habe die FPÖ auch für Strache ähnliche Slogans im Wiener Wahlkampf 2015 gewählt:

  • „Der Einzige, der unsere Sprache spricht“
  • „Der Einzige für unsere Werte und Kultur“

Auch für den aktuellen Wahlkampf seien diese Slogans verwendet worden:

  • für Herbert Kickl: „Einer, der unsere Sprache spricht“
  • für Norbert Hofer: „Einer, der unsere Werte noch lebt“

Das war auch im Internet nicht unbemerkt geblieben:

Doch mehr noch: Der FPÖ-Generalsekretär wirft Kurz nicht nur vor, mit dem „Kampf gegen den politischen Islam und einem weiterreichenden Kopftuchverbot“ erneut mit FPÖ-Themen in den Wahlkampf zu gehen, sondern auch, dass gerade diese Themen in der vergangenen türkis-blauen Regierung durch den Widerstand der ÖVP verhindert wurden.

Laut „ORF“ präsentierte ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer am Mittwoch in Wien die Plakate und sagte, dass für die Bilder keine Fotoshootings gemacht worden, sondern, dass sie alle „aus dem echten Leben“ seien. Sie zeigen u. a. ÖVP-Chef Sebastian Kurz beim Wandern mit Anhängern oder mit einem Kind auf dem Rücken: „Einer, der am Boden bleibt“, steht dabei. Und, auf jedem der vier Plakate ist zu lesen: „Das ist mein Kanzler.“ Über die zweite Plakatwelle wollte der Politiker noch nichts verraten. Sie werde aber kommen.

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