Wegen Online-Versandhandel: Pappe- und Papierverbrauch von Deutschland gestiegen

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Papier, Pappe und Karton betrug 2018 in Deutschland 241,7 Kilogramm, ruund 60 Kilogramm mehr als im EU-Durchschnitt. In drei EU-Staaten ist der Pro-Kopf-Verbrauch noch höher als in Deutschland: Slowenien, Luxemburg und Österreich.
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Papier, Pappe und Kartons.Foto: iStock
Epoch Times5. Oktober 2019

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Papier, Pappe und Karton ist in Deutschland so hoch wie in keinem anderen Industrie- und Schwellenland der G20.

Im vergangenen Jahr seien pro Bundesbürger 241,7 Kilogramm angefallen, heißt es in einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Grünen-Anfrage. Auf Platz zwei folgen demnach die USA mit 211 Kilogramm. Der EU-Schnitt liegt bei 182,1 Kilo pro Kopf. In China liegt der Wert bei 74 Kilo, in Indien nur bei 13 Kilo.

In drei anderen EU-Ländern liegt der Pro-Kopf-Verbrauch laut Umweltministerium noch höher als in Deutschland – in Slowenien (381,1 Kilo pro Jahr), Luxemburg (276,1 Kilo pro Jahr) und Österreich (241,7 Kilo pro Jahr). Diese drei Länder sind allerdings nicht Mitglied der G20, weswegen Deutschland dort der Spitzenreiter ist.

Den Regierungsangaben zufolge hat sich in Deutschland insbesondere der Verbrauch von Papierverpackungen deutlich erhöht. Zuletzt habe er bei 96,3 Kilogramm pro Kopf und Jahr gelegen. Im Jahr 1991 seien es noch knapp 70 Kilogramm gewesen.

Ursache dieser Entwicklung sei vor allem die starke Zunahme des Online-Versandhandels, geht aus der Antwort hervor, die AFP in Berlin vorlag. Zunächst hatte die „Saarbrücker Zeitung“ darüber berichtet.

Insgesamt wurden demnach in Deutschland im Jahr 2015 rund 769.000 Tonnen Verpackungsmaterial aus Papier, Pappe oder Karton im so genannten Distanzhandel verbraucht. Im Jahr 1996 lag die Gesamtzahl nur bei 120.000 Tonnen.

Auch die Bundesregierung und ihre nachgelagerten Behörden tragen zu dem hohen Verbrauch bei. 2015 wurden dort den Angaben zufolge 1,15 Milliarden Blatt Papier verbraucht – allerdings mit abnehmender Tendenz: 2018 waren es 1,05 Milliarden Blatt.

Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Bettina Hoffmann, sagte der „Saarbrücker Zeitung“, der Waldbedarf für die deutsche Papierproduktion umfasse rein rechnerisch eine Fläche von 40.000 Fußballplätzen. Nötig sei ein gesetzlich verankertes Abfallvermeidungsziel, das auch Papier und Pappe umfasse, forderte Hoffmann. (afp)



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