„Wir schulden ihm den Sieg“: Macron nennt Nazi-Kollaborateur Pétain einen großen Soldaten

Frankreichs Präsident hat den Nazi-Kollaborateur Pétain als "großen Soldaten" des Ersten Weltkriegs bezeichnet. "Wir schulden ihm den Sieg", sagte Macron.
Titelbild
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times7. November 2018

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Nazi-Kollaborateur Philippe Pétain als „großen Soldaten“ des Ersten Weltkriegs bezeichnet.

„Wir schulden ihm den Sieg“, sagte Macron am Mittwoch im ostfranzösischen Charleville-Mézières über den früheren General. Im Zweiten Weltkrieg habe Pétain zwar „unheilvolle Entscheidungen getroffen“, betonte Macron. Dies ändere aber nichts an seinen Verdiensten für Frankreich.

Der französische Staatschef verteidigte damit eine Ehrung für Pétain und sieben andere Marschälle am Samstag im Pariser Invalidendom anlässlich des Waffenstillstands vor hundert Jahren.

Der 1856 geborene General Pétain wurde lange als „Held von Verdun“ gefeiert, weil er die Stadt 1916 in einer monatelangen Schlacht gegen die Deutschen verteidigte. Danach wurde er zum Kommandeur der französischen Nordarmee ernannt und fügte den Deutschen zusammen mit Marschall Ferdinand Foch 1918 die entscheidende Niederlage zu.

Nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich 1940 arbeitete Pétain mit den Nazis zusammen und wurde Regierungschef im unbesetzten Teil Frankreichs. Er war Kopf des sogenannten Vichy-Regimes, das bis 1944 mit den Nazis kollaborierte.

Pétain war maßgeblich für die Deportation der französischen Juden mit verantwortlich. Er wurde nach Kriegsende 1945 wegen Hochverrats in Frankreich zum Tode verurteilt, dies wurde jedoch in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Pétain starb 1951 mit 95 Jahren.

Macron sagte mit Blick auf das Vichy-Regime: „Ich verschleiere kein Kapitel der Geschichte.“ Aber die politische und menschliche Wirklichkeit sei „manchmal komplexer als man glauben mag“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion