Zehntausende Menschen demonstrieren in Ungarn für Soros-Universität

Die Universität von George Soros in Ungarn sieht ihre Existenz durch einen am Dienstag vom Parlament verabschiedeten Gesetzesentwurf bedroht. Am Sonntag demonstrierten zehntausende Menschen gegen das neue Gesetz.
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Protest gegen die ungarische Regierung. 4. April 2017.Foto: ATTILA KISBENEDEK/AFP/Getty Images
Epoch Times10. April 2017

In Budapest haben am Sonntagabend zehntausende Menschen für den Erhalt der vom US-Milliardär George Soros gegründeten Universität demonstriert, die sich durch Gesetzespläne der Regierung bedroht sieht.

Die Demonstranten, deren Zahl ein AFP-Fotograf auf rund 60.000 schätzte, forderten die Wahrung der akademischen Freiheiten in Ungarn. An der Kundgebung beteiligten sich gegenwärtige und frühere Studenten, Lehrkräfte und Unterstützer.

Laut den Organisatoren nahmen 80.000 Menschen an der Demonstration teil, eine der größten Kundgebungen gegen die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban seit drei Jahren. Der aus Ungarn stammende Soros hatte die Central European University (CEU) 1991 in Budapest gegründet. An der angesehenen Hochschule studieren rund 1800 Studenten aus etwa hundert Ländern.

Die Universität sieht ihre Existenz durch einen am Dienstag vom Parlament verabschiedeten Gesetzesentwurf bedroht. Damit soll die Befugnis von Universitäten mit Hauptsitz außerhalb der EU, ungarische Abschlüsse zu verleihen, eingeschränkt werden. Zudem soll vorgeschrieben werden, dass ausländische Universitäten, die in Ungarn agieren, auch einen Campus in ihrem Heimatland haben müssen. Die CEU ist in den USA registriert, unterhält dort aber keine Lehranstalt.

Kritiker werten den Gesetzesentwurf der Regierung als direkten Versuch, die Universität des Orban-Kritikers Soros aus Ungarn zu vertreiben. Kritik daran kam unter anderem aus Washington und Brüssel. Auch mehr als 900 Akademiker aus aller Welt unterzeichneten einen Protestbrief. Das Gesetz tritt erst mit der Unterschrift des ungarischen Präsidenten in Kraft.

George Soros steht in der Kritik, mit massiver finanzieller Einflussnahme Regierungswechsel in Europa zu orchestrieren. (afp)



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