Zweijähriges Kind von illegalen Migranten in Belgien von Polizist erschossen – Beamte „am Boden zerstört“

Nach dem Tod eines zweijährigen kurdischen Kindes muss sich die belgische Polizei kritischen Fragen der Justiz stellen. Die Autopsie des Flüchtlingsmädchens Mawda Shawri ergab, dass sie durch eine Kugel aus einer Polizeiwaffe starb.
Titelbild
Pressekonferenz zum Tod des Flüchtlingskindes Mawda Shawri in Belgien.Foto: BENOIT DOPPAGNE/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2018

Nach dem Tod eines zweijährigen kurdischen Kindes muss sich die belgische Polizei kritischen Fragen der Justiz stellen.

Die Autopsie des Flüchtlingsmädchens Mawda Shawri habe eindeutig ergeben, dass sie durch eine Kugel aus einer Polizeiwaffe starb, sagte der Staatsanwalt der Stadt Mons, Ignacio De la Serna, am Dienstag laut Agentur Belga. Als der Schuss fiel, saß das Kind in in einem Kleinbus mit illegalen Migranten, der sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte.

Die Staatsanwaltschaft behielt es sich laut De La Serna bis zur abschließenden Prüfung aller vorliegenden Informationen vor, Anklage gegen den Schützen zu erheben. Sie gehe allerdings von einem „tragischen Fall“ aus: „Der Polizist, der den Schuss abgab, ist am Boden zerstört“, sagte der Staatsanwalt. „Er hat das niemals gewollt.“

Der Polizist sei bereits von einem Untersuchungsrichter angehört worden. Den Schuss habe er in der Absicht abgegeben, den Kleinbus zu stoppen. Der mit rund 30 Migranten besetzte Bus habe sich zu diesem Punkt bereits eine Verfolgungsjagd von rund 60 Kilometern auf einer belgischen Autobahn geliefert.

Nach dem tödlichen Schuss vom vergangenen Donnerstag hatten die Behörden zunächst mitgeteilt, er sei nicht von der Polizei abgegeben worden. Diese Version wurde nun revidiert.

Der Anwalt der Eltern des erschossenen Mädchens, Olivier Stein, warf der Justiz ein Verwirrspiel vor. „Es hätte nicht so viel Konfusion geherrscht, wenn die Staatsanwaltschaft sofort meine Mandanten befragt hätte“, sagte Stein zu AFP. „Meine Klienten wurden aber wie die Urheber eines Vergehens behandelt, nicht wie die Opfer.“

Im Grenzgebiet zwischen Belgien und Frankreich sind viele illegal eingereisten Migranten unterwegs. Viele versuchen in die französische Hafenstadt Calais zu gelangen, von wo aus sie nach Großbritannien weiterziehen wollen. (afp)



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