Über 50 Soldaten bei Angriff auf Militärstützpunkt in Mali getötet – IS bekennt sich

Im westafrikanischen Mali sind bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt mindestens 50 Soldaten ums Leben gekommen. Der Islamische Staat (IS) hat sich am Samstag zu der Attacke bekannt. Der angegriffene Stützpunkt liegt an der Grenze zum Nachbarland Niger.
Titelbild
Senegalesische Soldaten der UN-Friedensmission in Mali MINUSMA am 24. Juli 2019 in den Straßen von Gao. Rund 4.000 französische Soldaten sind unter der Operation Barkhane neben der MINUSMA-Friedenstruppe mit rund 15.000 Soldaten und der Polizei im Einsatz.Foto: SOULEYMANE AG ANARA/AFP via Getty Images
Epoch Times2. November 2019

Im westafrikanischen Mali sind bei einem der schwersten Angriffe auf die Armee mindestens 49 Soldaten getötet worden. Zu der Attacke vom Freitag auf einen Militärstützpunkt in Indelimane im Gebiet Ménaka nahe der Grenze zum Niger bekannte sich am Samstag die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Am Samstag wurde in demselben Gebiet zudem ein französischer Soldat durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet.

Die Behörden hatten nach dem Anschlag vom Freitag zunächst von 53 getöteten Soldaten und einem getöteten Zivilisten gesprochen. Am Samstag teilte die malische Armee bei Facebook mit, bei dem Angriff seien 49 Soldaten getötet und drei weitere verletzt worden. Rund 20 Menschen überlebten demnach. Durch den Anschlag entstanden auch materielle Schäden. Die Lage in Indelimane sei mittlerweile unter Kontrolle, erklärte die Armee.

Zu dem Angriff bekannte sich der IS. In einer in Onlinenetzwerken zirkulierenden Erklärung hieß es, „Soldaten des Kalifats“ hätten den Stützpunkt angegriffen.

Nach Angaben der Armee wurde der Stützpunkt am Samstag wieder eingenommen.

UN-Blauhelmsoldaten gefährdet

Die malische Regierung verurteilte den Vorfall als „Terrorangriff“ und erklärte, in die betroffene Region sei Verstärkung geschickt worden, „um das Gebiet zu sichern und die Angreifer zu verfolgen“.

Die UN-Stabilisierungsmission Minusma verurteilte die Tat am Samstag scharf und erklärte, es seien Sicherungsmaßnahmen mit Unterstützung von Blauhelmsoldaten im Gange.

Am Samstag wurde nahe Ménaka zudem ein französischer Soldat getötet, als sein gepanzertes Fahrzeug von einer am Straßenrand platzierten Bombe getroffen wurde, wie der Elysée-Palast in Paris mitteilte. Nach Angaben der französischen Armee bestand kein Zusammenhang mit der Tat vom Freitag.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den verstorbenen Soldaten und erklärte, seine Gedanken seien bei den Kameraden des Getöteten und den Kameraden der Sahel-Armeen, die einen „hohen Preis für den Kampf gegen den Terrorismus“ zahlten.

Erst am 30. September und am 1. Oktober waren bei zwei islamistischen Angriffen in der Nähe der Grenze von Burkina Faso im Süden Malis nach Angaben des malischen Verteidigungsministeriums 40 Soldaten getötet worden. Mehrere Quellen sprachen allerdings von höheren Opferzahlen.

Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Dennoch gibt es immer wieder islamistische Angriffe, von denen mittlerweile auch Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso betroffen sind.

Die Bundeswehr beteiligt sich in Mali an der Minusma-Mission und an einem EU-Einsatz zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte. 2014 wurde zudem die Anti-Terror-Allianz G5, die Dschihadisten in der Sahel-Zone militärisch bekämpft, mit Unterstützung Frankreichs ins Leben gerufen. Der 5000-Mann-starken Allianz gehören Truppen aus Burkina Faso, dem Tschad, Mali, Mauretanien und Niger an. (afp)



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