Acht Geschäftsabschlüsse zum Ende der Kanzler-Reise

Epoch Times5. März 2005

Abu Dhabi – Mit dem Abschluss von acht Aufträgen für deutsche Unternehmen im Wert knapp eIner Dreiviertel Milliarde Euro ist am Samstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) der Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in der Golfregion zu Ende gegangen. Zudem unterzeichneten Deutschland, der Irak und die Emirate einen Vertrag über die Fortsetzung der Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte durch deutsche Spezialisten in den VAE.

Die geplanten sieben Vertragsabschlüsse deutscher Firmen mit den Emiraten in Abu Dhabi wurden überraschend noch ergänzt um einen Auftrag für den Baukonzern Hochtief über eine Beteiligung an der zweiten Ausbaustufe der Industriezone in Abu Dhabi von rund 150 Millionen Dollar. Daneben erhielt Rheinmetall den Auftrag zur Lieferung von 32 Fuchs-Spürpanzern über 160 Millionen Euro, Siemens ist mit rund 330 Millionen Euro an einer Kraftwerkserweiterung einschließlich einer Meerwasserentsalzungsanlage beteiligt. Die Emirate bekundeten zudem in einer Vereinbarung mit einem deutschen Consulting-Unternehmen Interesse an deutscher Bahntechnik und speziell der Transrapid-Technologie.

Schröder sprach von einer erfolgreichen Reise, auf der Aufträge von insgesamt knapp einer Milliarde Euro geschlossen wurden. Wie auf seinen vorangegangenen Stationen warb er in den Emiraten für einen Ausbau der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. „Deutschland ist ein Land, in dem es sich lohnt zu investieren“, sagte er in Abu Dhabi vor Wirtschaftsvertretern des Landes. Außerdem warnte Schröder angesichts des hohen Ölpreise die Förderländer vor negativen Auswirkungen eines zu hohen Ölpreises auf die Weltwirtschaft, an der auch sie kein Interesse haben könnten.

TRILATERALER VERTRAG ÜBER AUSBILDUNG IRAKISCHER SOLDATEN

Am Morgen unterzeichneten Vertreter des Irak, Deutschlands und der Emirate eine Vereinbarung über die Entsendung von 70 deutschen Soldaten für die Ausbildung eines irakischen Pionierbataillons, das Brücken und Straßen in dem Land bauen soll. Die Ausbildung der bis zu 250 Iraker soll im Mai beginnen. Deutsche Soldaten haben in deN Emiraten bereits 122 irakische Soldaten im Fahren und Warten von Lkw ausgebildet. Darüber hinaus haben deutsche Polizisten irakische Personenschützer und Sicherheitskräfte trainiert. Schröder sprach von einem wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Irak, den die deutschen Soldaten damit leisteten. Sinn sei die “ ilfe zur Selbsthilfe“ für den Irak, damit dieser seine Sicherheit selbst gewährleisten könne. Mit der neue Vereinbarung sei ein guter Anfang gemacht worden, der noch ausgebaut werde. Schröder hatte wiederholt klar gemacht, dass es deutsche Soldaten im Irak selbst bis auf weiteres nicht geben wird. Er hatte aber nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechender Verbesserung der Sicherheitslage deutsche Aufbauhelfer in den Irak gehen könnten.

SCHRÖDER: GROSSE CHANCEN AUCH FÜR RÜSTUNGSUNTERNEHMEN

Angesichts der großen Wachstumsraten der Golfstaaten sehe er große Chancen für die deutsche Wirtschaft in der Region, bekräftigte der Kanzler. Das gelte in vielen Bereichen, darunter auch in der Umwelttechnik und von Fall zu Fall auch für die Rüstungswirtschaft. Der Vorstandsvorsitzende von ThyssenKrupp Marine Systems, Klaus Borgschulte, schätzt die Chancen für sein Unternehmen in der Region auf mehrere Milliarden Euro. „Wenn wir Glück haben, können wir hier Aufträge über drei Milliarden Euro gewinnen“, sagte er dem Magazin „Focus“. Das Rüstungsunternehmen Diehl kalkuliere seine Chancen auf 1,2 Milliarden Euro, berichtete das Magazin unter Berufung auf den Unternehmenschef Thomas Diehl weiter.

Unterdessen forderte der Grünen-Politiker Winfried Nachtwei, die Lieferung der Fuchs-Spürpanzer an die VAE von der Ratifizierung mehrerer Rüstungskontrollabkommen durch die Emirate abhängig zu machen. Dazu gehörten die Biowaffen-Konvention sowie der so genannte Ottawa-Vertrag über das Verbot von Produktion, Lagerung, Einsatz und Weiterverkauf von Anti-Personen-Minen, sagte Nachtwei der „netzeitung“. Gernot Heller/Reuters



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