Amnesty: Sudanesische Sicherheitskräfte stürmen Krankenhaus

Sudanesische Sicherheitskräfte haben offenbar ein Krankenhaus in der Stadt Omdurman gestürmt, um verletzte Demonstranten aufzuspüren. Soldaten hätten mit scharfer Munition geschossen, heißt es.
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Sudanesische Polizei.Foto: ASHRAF SHAZLY/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Januar 2019

Sudanesische Sicherheitskräfte haben nach Angaben von Amnesty International ein Krankenhaus in der Stadt Omdurman gestürmt, um verletzte Demonstranten aufzuspüren. Soldaten hätten beim Eindringen in die Klinik mit Tränengas und scharfer Munition geschossen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag.

Demnach wollten die Verfolgten im Krankenhaus ihre Schusswunden behandeln lassen, die sie bei Protesten gegen Sudans Staatschef Omar al-Baschir erlitten hatten.

Die Vize-Direktorin von Amnesty in Ostafrika, Sarah Jackson, nannte den Angriff einen „empörenden Verstoß gegen internationales Recht“. Der Gouverneur des sudanesischen Bundesstaats Khartum, Hashim Osman, habe ein Gremium mit der Untersuchung des Vorfalls im Krankenhaus beauftragt, teilte sein Büro mit.

Bei den Protesten gegen die Regierung im Sudan wurden nach Behördenangaben seit Mitte Dezember 22 Menschen getötet, darunter zwei Mitglieder der Sicherheitskräfte. Zuletzt starben am Mittwoch drei Demonstranten bei rivalisierenden Kundgebungen in der Hauptstadt Khartum und der Schwesterstadt Omdurman auf der anderen Seite des Nils. Ein Polizeisprecher sprach von einer „illegalen Versammlung“, die mit Tränengas aufgelöst worden sei.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte mit dem Verweis auf Aktivisten und medizinisches Personal, bei den Unruhen seien bisher mindestens 40 Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder.

Die Demonstrationen hatten sich am 19. Dezember an der Erhöhung des Brotpreises entzündet. Mittlerweile richtet sich die Wut der Demonstranten auch gegen Präsident al-Baschir, der seit Jahren wegen Völkermordes mit internationalem Haftbefehl gesucht wird. Für Freitag riefen Aktivisten zu neuen Protesten auf. (afp)



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