Ankara: Bürgermeister verhaftet, staatlichen Verwalter für Kurdenmetropole Diyarbakir eingesetzt

Eine Woche nach der Festnahme der beiden Bürgermeister von Diyarbakir hat die türkische Regierung einem regierungsnahen Beamten die Leitung der Kurdenmetropole übertragen. Die Festnahme der beiden Bürgermeister löste gewaltsame Proteste aus.
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Kurden-Protest in der TürkeiFoto: DELIL SOULEIMAN/Getty Images
Epoch Times1. November 2016

Eine Woche nach der Festnahme der beiden Bürgermeister von Diyarbakir hat die türkische Regierung einem regierungsnahen Beamten die Leitung der Kurdenmetropole übertragen. Cumali Atilla, der bislang als Bezirksgouverneur in der Hauptstadtregion tätig war, ersetze die beiden Stadtoberhäupter, erklärte die Provinzregierung am Dienstag.

Gültan Kisanak und Firat Anli sitzen wegen angeblicher „terroristischer“ Aktivitäten in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen ihnen offenbar Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor.

Die Stadt Diyarbakir im Südosten des Landes wird immer wieder von Kämpfen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Kurdenrebellen erschüttert. Die PKK wird von der türkischen Regierung als Terrororganisation bezeichnet. Die Festnahme der beiden Bürgermeister löste gewaltsame Proteste aus. Durch die Ernennung Atillas dürften sich die Spannungen weiter verschärfen.

Bereits im September hatte die Regierung in Ankara 24 gewählte Bürgermeister im kurdisch dominierten Südosten der Türkei wegen mutmaßlicher Kontakte zur PKK aus dem Amt entfernt und durch regierungsnahe Beamte ersetzt. Einer der staatlichen Verwalter wurde Mitte Oktober in der Stadt Van erschossen. Zu der Tat bekannte sich die PKK.

Der mehrheitlich kurdische Südosten der Türkei kommt seit dem Ende eines Waffenstillstands zwischen der PKK und der Armee im Juli 2015 nicht zur Ruhe. Seither wurden mehr als 600 Mitglieder der Sicherheitskräfte und mehr als 7000 PKK-Kämpfer getötet. (AFP)



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