Antwort auf Nordkoreas Provokation: Südkorea testet Raketen im Japanischen Meer

Die USA drohen mit einer massiven militärischen Antwort, Südkorea startet eigene Raketen, der UN-Sicherheitsrat ruft eine Sondersitzung ein, Russland mahnt zur Besonnenheit. Nordkoreas jüngster Atomtest sorgt für Aufregung.
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Raketentest in Südkorea.Foto: Getty Images
Epoch Times4. September 2017

Als Reaktion auf den jüngsten Atomtest Nordkoreas hat Südkorea Raketen gestartet. Bei der Übung hätten eine Boden-Boden-Rakete und eine Langstrecken-Luft-Boden-Rakete genau die vorgesehenen Ziele im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) getroffen, teilte der Generalstab mit.

Die simulierten Ziele seien unter Berücksichtigung der Entfernung zum im Nordosten Nordkoreas liegenden Atom-Testgelände festgelegt worden. Der UN-Sicherheitsrat berief für Montag eine Sondersitzung ein.

Nordkorea hatte eigenen Angaben zufolge am Sonntag eine Wasserstoffbombe getestet, die ein Vielfaches stärker ist als herkömmliche atomare Sprengsätze. Die USA drohten Nordkorea daraufhin mit einer massiven militärischen Antwort, falls die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten bedroht werden sollten.

So bekräftigte US-Präsident Donald Trump seine Entschlossenheit, das eigene Land und Verbündete zu verteidigen – „mit der vollen Bandbreite der zur Verfügung stehenden diplomatischen, konventionellen und nuklearen Kapazitäten“. Trump erklärte das dem Weißen Haus zufolge in einem Telefongespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Bereits zuvor hatte Verteidigungsminister James Mattis Nordkorea gewarnt, dass es im Fall einer Bedrohung der USA oder derer Verbündeten mit einer massiven militärischen Antwort rechnen müsse. Die USA hätten viele militärische Optionen.

Der russische Präsident Wladimir Putin rief die internationale Gemeinschaft zu Besonnenheit im Umgang mit Pjöngjang auf. Der Kremlchef fordere dazu auf, „sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, ruhig und ausgeglichen zu reagieren“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Tass zufolge. Eine umfassende Lösung könne nur mit politischen und diplomatischen Mitteln gefunden werden. „Bislang kann man feststellen, dass die bereits bestehenden Sanktionen keine positiven Ergebnisse gebracht haben“, sagte Peskow. „Im Gegenteil: Die Situation lässt sehr zu wünschen übrig.“ Gemeinsam mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping habe Putin betont, dass ein Chaos auf der koreanischen Halbinsel unbedingt zu vermeiden sei.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte im TV-Duell der Kanzlerkandidaten, eine Lösung des Nordkorea-Konflikts sei ohne Trump nicht möglich. Sie wolle sich bei Trump in aller Klarheit für eine friedliche Lösung einsetzen.

Der sechste Atomversuch Nordkoreas seit 2006 löste weltweit scharfe Kritik aus. UN-Generalsekretär António Guterres warf Pjöngjang eine „weitere schwerwiegende Verletzung“ internationaler Abkommen vor. EU-Ratspräsident Donald Tusk drohte mit einer Verschärfung der Sanktionen.

Der Konflikt mit Nordkorea heizt sich seit Monaten auf. Am Dienstag hatte Nordkorea erneut eine Mittelstreckenrakete getestet. Die Rakete flog über den Norden Japans. Seither wird bereits über neue Sanktionen diskutiert. (dpa)

Kim Jong Un bei der Inspektion eines angeblichen Wasserstoffbomben-Sprengkopfes. Foto: KCNA via KNS/dpa

Kim Jong Un bei der Inspektion eines angeblichen Wasserstoffbomben-Sprengkopfes. Foto: KCNA via KNS

Erste seismische Hinweise auf den unterirdischen Atomversuch gab ein Erdbeben der Stärke 6,3 in der Provinz Nord-Hamgyong. Foto: Lee Jin-Man/dpa

Erste seismische Hinweise auf den unterirdischen Atomversuch gab ein Erdbeben der Stärke 6,3 in der Provinz Nord-Hamgyong. Foto: Lee Jin-Man

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