Anwalt: Guatemalas Ex-Diktator Ríos Montt gestorben

Der frühere Diktator von Guatemala, Efraín Ríos Montt, ist an Herzversagen gestorben. Er regierte zwischen 1982 und 1983 und wurde wegen Massakern gegen das Maya-Volk der Ixil weltweit bekannt.
Titelbild
Ein Mann vor einem Bild, das den ehemaligen guatemaltekischen Diktator (1982-1983) Jose Efrain Rios Montt auf einem Krankenbett neben seiner Tochter Zury Rios (L) in einer Straße von Guatemala City am 4. August 2015 zeigt. Rios Montt wurde auf Anordnung eines Gerichts einer Reihe von psychiatrischen Tests unterzogen, um festzustellen, ob er intellektuell in der Lage sei, sich einem Prozess wegen Völkermordes zu stellen.Foto: JOHAN ORDONEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times1. April 2018

Der frühere Diktator von Guatemala, Efraín Ríos Montt, ist nach Angaben eines seiner Anwälte tot. Der einstige Staatschef, der in Guatemala von 1982 bis 1983 an der Macht war, starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren in seinem Wohnhaus an Herzversagen, wie der Anwalt Jaime Hernández mitteilte.

Ríos Montt wurden in einem seit Jahren andauernden Verfahren wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Ureinwohner Guatemalas Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.

Ríos Montt kam im März 1982 durch einen Putsch an die Macht und wurde 1983 vom Militär abgesetzt. Unter seiner Herrschaft führte er Vernichtungsaktionen gegen die Ixil-Ureinwohner der Maya durch.

Rund 400 ihrer Dörfer wurden zerstört, über 1.100 Menschen umgebracht und über 1.400 Frauen vergewaltigt. Schwangeren Frauen wurden von Soldaten die Bäuche aufgeschnitten und die Föten zerstückelt, berichtete die „taz“ 2012.

Wikipedia schreibt, dass Rios Montt zu dieser Taktik 1982 in Anlehnung an ein Zitat Mao Zedongs („der Revolutionär schwimmt im Volk wie ein Fisch im Wasser“) sagte:

Die Guerilla ist der Fisch. Das Volk ist das Meer. Wenn du den Fisch nicht fangen kannst, musst du das Meer trockenlegen.“

Gegen Ríos Montt wurde 2012 in Guatemala-Stadt wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein Verfahren eröffnet, das Urteil wurde wenig später wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Er wurde ursprünglich zu insgesamt 80 Jahren Haft wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.

Im Januar 2016 wurde ein neues Verfahren eröffnet. Eine Haftstrafe konnte nicht verhängt werden, da Ärzte Ríos Montt Demenz bescheinigten, sodass er nicht persönlich vor Gericht erscheinen musste. (ks/afp)



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