Anwalt von Drogenboss „El Chapo“ legt Berufung gegen Auslieferung an die USA ein

Ein Anwalt des Drogenbosses Joaquín Guzmán alias "El Chapo" hat Berufung gegen die Auslieferung seines Mandanten an die USA eingelegt. "Wir hoffen, dass sich die Regierung nicht wieder einmischt", sagte Andres Granados in Mexiko-City.
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"El Chapo" war im vergangenen Jahr durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus dem Gefängnis geflohen.Foto: Mario Guzmán/Archiv/dpa
Epoch Times9. November 2016

Ein Anwalt des Drogenbosses Joaquín Guzmán alias „El Chapo“ hat Berufung gegen die Auslieferung seines Mandanten an die USA eingelegt. „Wir hoffen, dass sich die Regierung nicht wieder einmischt“, sagte Andres Granados am Dienstag vor Journalisten in Mexiko-City. Gegen Guzmán liegen zwei Auslieferungsersuchen vor, eines aus Kalifornien und eines aus Texas.

Ein Richter in der Hauptstadt Mexiko-Stadt hatte am 20. Oktober bereits einen Einspruch des inhaftierten Chefs des Sinaloa-Kartells zurückgewiesen. Das mexikanische Außenministerium hatte einer Auslieferung des Drogenbosses ins Nachbarland im Mai zugestimmt. Die Regierung strebt sie für Anfang kommenden Jahres an. Die Behörden in den US-Bundesstaaten Texas und Kalifornien werfen „El Chapo“ Mord und Drogenhandel vor und wollen ihn deshalb vor Gericht stellen.

Derzeit sitzt „El Chapo“ in einem Gefängnis in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA ein. Er war nach einem Gefängnisausbruch und 13 Jahren auf der Flucht im Februar 2014 gefasst worden. Er wurde ins Hochsicherheitsgefängnis Altiplano nahe Mexiko-Stadt gesperrt – und entkam im Juli 2015 in einer filmreifen Aktion durch einen Tunnel. Im Januar dieses Jahres wurde er in seinem Heimat-Bundesstaat Sinaloa erneut festgenommen und inhaftiert.

Mexiko hatte sich lange gegen die Auslieferung des Drogenbosses an die USA gewehrt. Staatspräsident Enrique Peña Nieto hatte stets erklärt, dass „El Chapo“ von einem mexikanischen Gericht verurteilt werden solle. Die erneute Flucht des Drogenbosses im vergangenen Jahr, für die dieser auch Helfer in den Reihen der Sicherheitskräfte gehabt haben muss, führte aber offensichtlich zum Sinneswandel. (afp)



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