Frankreich: Stichwahl zwischen Fillon und Juppé

In Frankreich kommt es nächsten Sonntag zur Stichwahl zwischen François Fillon und Alain Juppé. Hier ein Blick in die Programme beider Präsidentschaftskandidaten. Francois Fillon strebt in Syrien eine Zusammenarbeit mit Russland gegen den Islamischen Staat" an, Alain Juppé befürwortet eine engere Zusammenarbeit mit der EU.
Titelbild
Francois Fillon (r) und Alain Juppe (l) treten am Sonntag zur Stichwahl der Republikaner um den Präsidentschaftskandidaten an. November 2016Foto: MARTIN BUREAU,THOMAS SAMSON/AFP/Getty Images
Epoch Times21. November 2016

Die Präsidentschaftsvorwahl der Konservativen in Frankreich entscheidet sich am kommenden Sonntag zwischen den früheren Premierministern François Fillon und Alain Juppé. Die beiden Politiker der Partei Die Republikaner haben einige gemeinsame Ziele.

Unterschiede in ihren Programmen gibt es vor allem in den Bereichen Wirtschafts-, Innen- und Außenpolitik:

WIRTSCHAFT

Fillon und Juppé wollen die Wirtschaft nach Jahren der Flaute ankurbeln und die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit von rund zehn Prozent senken. Beide treten für eine Abkehr von der 35-Stunden-Woche und die Anhebung des Rentenalters von 62 auf 65 Jahre ein.

Fillon verspricht zudem, die Körperschaftssteuer für Unternehmen von 33 auf 25 Prozent zu senken, Juppé will die Bürger bei der Einkommensteuer entlasten.

HAUSHALT

Juppé will die Staatsausgaben binnen fünf Jahren um zwischen 85 und 100 Milliarden Euro kürzen, Fillon um 100 Milliarden Euro.

Um das Loch in den öffentlichen Kassen zu stopfen, wollen beide Politiker Stellen im öffentlichen Dienst streichen: Juppé bis zu 300.000, Fillon sogar 500.000. Fillon will die Mehrwertsteuer um zwei Punkte erhöhen.

SICHERHEIT UND EINWANDERUNG

Innenpolitisch dreht sich die Debatte in Frankreich seit den Anschlägen um die Rolle des Islam. Juppé präsentiert sich als gesellschaftlicher Aussöhner, er will einen „Pakt mit den Muslimen“ erreichen.

Fillon kämpft gegen einen „islamischen Totalitarismus“, der aus seiner Sicht einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft anstrebt. Er will zum Beispiel Frauen das Baden im sogenannten Burkini verbieten.

Für die Einwanderung streben beide eine Quotenlösung an. Anhänger von Terrorgruppen sollen ausgewiesen werden.

Fillon will zudem aus Syrien zurückgekehrte Kämpfer ausbürgern. Beide Präsidentschaftsanwärter wollen die Polizei stärken.

AUSSENPOLITIK

Im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) strebt Fillon eine Koalition mit Russland an. Er kann sich auch eine Zusammenarbeit mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vorstellen. Juppé sieht beides kritisch.

Im Rahmen der EU befürwortet Juppé eine engere Zusammenarbeit, Fillon will eine europäische Wirtschaftsregierung einsetzen.

FAMILIE

Beide Politiker wollen Familien besser unterstützen. Fillon vertritt als überzeugter Katholik eine traditionellere Linie als Juppé. Er spricht sich etwa gegen ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare aus. (afp)



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