Assad: Islamisten für Bus-Anschlag verantwortlich – Westen gibt Kriegsopferzahlen höher an um Einmarsch zu rechtfertigen

Nach Angaben des syrischen Staatschefs ist die Terrormiliz Al-Nusra-Front für den verheerenden Anschlag auf die Busse am Kontrollpunkt Raschidin verantwortlich. Zudem sagt Assad, der Westen würde sich syrische Opfer ausdenken, um damit einen Einmarsch in sein Land zu rechtfertigen.
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Der syrische Staatschef Baschar al-Assad.Foto: YURI KADOBNOV/AFP/Getty Images
Epoch Times21. April 2017

Syriens Präsident Baschar al-Assad macht für den schweren Anschlag vom Osterwochenende mit mehr als 120 Toten Dschihadisten des ehemaligen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front verantwortlich.

„Es war die Al-Nusra-Front, sie haben es von Anfang an nicht verheimlicht“, sagte Assad der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Die inzwischen in Fateh-al-Scham-Front umbenannte Gruppierung kämpft wie die rivalisierende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gegen die syrischen Truppen.

Bei dem Anschlag am Kontrollpunkt Raschidin waren am Ostersamstag mehr als 120 Menschen getötet und mehrere hundert weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern sind fast 70 Kinder.

Nach Angaben des UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura, hatten sich die Urheber als Helfer verkleidet und gezielt Kinder angezogen. Zu dem Selbstmordanschlag bekannte sich bislang niemand.

Die meisten Opfer des Anschlags waren Bewohner der Städte Fua und Kafraja, die mit Bussen aus den beiden seit Jahren von Rebellen belagerten Orten in Sicherheit gebracht werden sollten.

Assad: UN-Angaben über Opferzahlen „sind ungenau“

Im Interview mit „Sputnik“ sagte der syrische Staatschef außerdem, dass die Opferzahlen in Syrien nicht in die Hunderttausende gingen, wie vom Westen behauptet. Die UN-Angaben seien ungenau und dienten nur als Anlass für einen potentiellen Einmarsch.

„Wir können nur über die offiziellen Daten sprechen. Das sind dutzend-, und keine hunderttausend Opfer, von denen sie in den Medien hören“, sagte Assad. Dazu würden natürlich Tausende Vermisste kommen, deren Schicksal noch immer ungewiss sei.

Im Westen würde man „natürlich noch die Zahl der getöteten Terroristen“ dazuzählen, so der syrische Staatschef. Davon gebe es eine Menge. „Sie werden jedoch von der Regierung nicht als Tote mitgezählt. Das gleiche betrifft auch Ausländer, die nach Syrien kommen, um zu kämpfen – davon gibt es auch Dutzende, vielleicht Tausende“, betont Assad.

Die Opferzahlen würden höher angegeben, um zu zeigen, wie schrecklich die Situation in Syrien sei und damit einen humanitären Anlass für einen Einmarsch in das Land zu rechtfertigen. (so/afp)



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