Assad-Truppen kurz vor der vollständigen Einnahme Aleppos – Warnende Worte aus dem Westen

Nach dem Erfolg der syrischen Regierung in Aleppo, kommen warnende Worte aus dem Westen: Frankreichs Präsident Hollande, der innerhalb der US-geführten Koalition Syrien zwei Jahre lang ohne UN-Mandat bombardiert hatte, stellte den "Verantwortlichen der Tragödie in Aleppo" ein "humanitäres Ultimatum". Angela Merkel sagte, die Lage in Syrien "bricht einem das Herz".
Titelbild
Ein syrischer Armeeangehöriger steht in den zerstörten Straßen von Al-Kalasseh, im Osten Aleppos. 13. Dezember 2016.Foto: GEORGE OURFALIAN/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Dezember 2016

Die syrischen Regierungstruppen und ihre Hilfsmilizen haben die Einnahme der langjährigen Rebellenhochburg in Aleppo am Dienstag fast vollständig abgeschlossen. „Wir erleben die letzten Momente vor dem Sieg“, sagte ein hochrangiger Verantwortlicher des Militärs.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnet die Lage als „desaströs – sie bricht einem das Herz“. Die UNO beklagte, die Hilfsmilizen hätten in Aleppo 82 Zivilisten willkürlich erschossen. (Siehe: „Glaubwürdige Informanten“ in Ost-Aleppo berichten UN: Syrische Soldaten töteten mindestens 82 Zivilisten)

Im syrischen Staatsfernsehen wurden Bilder aus den Stadtvierteln gezeigt, die den Aufständischen in den vergangenen Wochen entrissen wurden. Aus den Trümmerlandschaften bahnte sich am Dienstag eine Schlange hunderter Zivilisten den Weg.

Es gab auch spontane Kundgebungen bei denen die Menschen die Befreiung der Terroristen durch die syrische Armee feierten. (Siehe: Syriens Regierung befreit Damaskus und Aleppo von Terroristen: Hunderte Menschen feiern auf den Straße)

Des Westens warnende Worte an die „Verantwortlichen der Tragödie“

Unterdessen richtete der französische Präsident François Hollande, der innerhalb der US-geführten Koalition Syrien zuvor zwei Jahre lang ohne UN-Mandat bombardiert hatte, an die „Verantwortlichen der Tragödie in Aleppo“ ein „humanitäres Ultimatum“.

120.000 Menschen würden in Aleppo „als Geiseln festgehalten“, sagte der französische Präsident. Der UN-Sicherheitsrat sei im Syrien-Konflikt „blockiert“, weil Russland sein Veto-Recht nutze, beklagte Hollande. „Wir sind uns einig, dass wir alles tun, um die Evakuierung der Bevölkerung sicherzustellen“, fügte er hinzu. Gesundheitszentren müssten geschützt und humanitäre „Korridore“ eingerichtet werden.

Merkel sagte, es werde „nichts unversucht“ gelassen, um „beim syrischen Regime“ und seinen Unterstützern, Russland und Iran, „die Einsicht zu erzeugen, dass die Situation der Menschen dringend verbessert werden muss“. Hollande sagte, bei der Einrichtung von humanitären Korridoren sollten die Türkei und Russland einbezogen werden. „Wir müssen handeln und wir werden handeln“, fügte er hinzu.

Die Türkei will sich bei Russland verstärkt für eine humanitäre Lösung für Aleppo einsetzen. „Wir werden unsere Gespräche mit Russland und anderen Ländern intensivieren, um eine Lösung für diese humanitäre Tragödie zu finden“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Demnach ist am Mittwoch ein Treffen mit Vertretern Russlands zu Aleppo geplant. Die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei wurden im Juni nach einer monatelangen Eiszeit normalisiert.

Den syrischen Regierungskräften war es in den vergangenen Tagen mit der massiven Unterstützung der russischen Luftwaffe sowie schiitischen Kämpfern aus dem Libanon, Iran, Irak und Afghanistan gelungen, die seit 2012 von den Terroristen gehaltenen Viertel im Ostteil Aleppos fast vollständig zurückzuerobern. Die Einnahme der Großstadt, die vor dem Krieg das Wirtschaftszentrum des Landes war, ist ein militärischer Erfolg für die Regierung in Damaskus. (afp/so)



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