Assad zu Deutschlands Asylpolitik: Menschen das Bleiben in Heimat zu ermöglichen wäre „noch humanitärer“

Im Interview mit der ARD äußerte sich Syriens Staatschef Assad doppelbödig zu Deutschlands Flüchtlingspolitik.
Titelbild
Das zerstörte Aleppo.Foto: BARAA AL-HALABI/AFP/Getty Images
Epoch Times2. März 2016

Eine doppelbödige Botschaft an Deutschland formulierte Syriens Staatschef Assad in einem Exklusiv-Interview mit der ARD: Er schätze Deutschlands Engagement für syrische Flüchtlinge „aus humanitärer Sicht“. Er würde sich jedoch wünschen, dass Deutschland zur Stabilität in Syrien beitragen würde. Menschen das Bleiben in ihrer Heimat zu ermöglichen wäre „noch humanitärer“.

Syrer wollen „zurück in ihr Land“

„Schätzt die syrische Regierung die Rolle Deutschlands, das so viele Syrer aufnimmt?“ hatte ARD-Reporter Thomas Aders den syrischen Führer in dem 25-minütigen Gespräch gefragt.

Assad antwortete wörtlich: „Aus humanitärer Sicht natürlich. Wie könnten wir es nicht gut finden, wenn Flüchtlinge aufgenommen werden, die ihr Land auf Grund der herrschenden Not verlassen?

Aber wäre es nicht noch humanitärer, diesen Menschen ein Verbleiben in ihrem Land zu ermöglichen? Denn wen immer Sie auch fragen mögen, Sie werden hören, dass alle zurück möchten in ihr Land. Also wäre es doch weniger kostspielig, eine klügere und vorsichtigere Politik im Hinblick auf den Syrienkonflikt anzunehmen oder zu verfolgen, damit diese Menschen weiterhin in ihrem Land leben können. Dazu sollte man gegen den Terrorismus angehen und sich für Stabilität einsetzen und sich nicht in Angelegenheiten des Landes einmischen. Das wäre aus humanitärer Sicht besser.“

"Kopie dessen, was amerikanische Politiker sagen"

Deutschland spiele mit der stärksten Wirtschaft vermutlich in der EU „nicht nur wirtschaftlich sondern auch politisch die führende Rolle“, so Assad. Bei der Beilegung des Syrienkonfliktes sehe er von Deutschland „eine solche Rolle allerdings noch nicht, da dies den entsprechenden Willen voraussetzt und der Wille mit Unabhängigkeit zu tun hat.“

Es stelle sich die Frage, wie viele europäische Politiker von der Haltung der USA unabhängig seien, so Assad. „Was wir bisher erkennen können, ist nicht mehr als die Kopie dessen, was amerikanische Politiker sagen – und dessen was sie tun.“

Erklärtes Ziel der USA ist es, Assad abzusetzen.

(rf)

Vollständiger Text des Interviews: http://www.tagesschau.de/ausland/assad-interview-101.html



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