Atomunfall in der Ukraine: Jazeniuk gibt Entwarnung nach GAU-Alarm

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Abschnitte einer kolossalen bogenförmigen Struktur, die zur Abschirmung des explodierten Reaktors im Kernkraftwerk Tschernobyl gebaut wurde. Am 26. April ist der Jahrestag des schlimmsten Nuklearunfalls der Welt im Jahr 1986.Foto: GENYA SAVILOV / AFP / Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2014

Im Südosten der Ukraine hat sich nach Angaben von Ministerpräsident Arseni Jazeniuk ein Atomunfall ereignet. Er wies den Energieminister an, die Öffentlichkeit zu informieren, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters ohne näheren Angaben. Der Unfall soll auf eine technische Panne am 1. Dezember zurückzuführen sein und soll sich unter Kontrolle befinden, berichtete Focus. Bislang soll keine radioaktive Strahlung ausgetreten sein.

Weiter heißt es, dass es sich um ein Kernkraftwerk in der Großstadt Saporischschja handelt. In der ukrainischen Stadt leben fast 800 000 Menschen. Das Kraftwerk liegt am Fluss Dnepr und ist das größte Kernkraftwerk Europas und das fünftgrößte der Welt. Es produziert rund einen Fünftel des gesamten ukrainischen Strombedarfs, berichtete blickamabend.ch.

Ist das die Begründung von Stromausfällen?

Bereits am gestrigen Nachmittag hatte Energieminister Yuriy Prodan eine offizielle Stellungnahme zu Stromausfällen in der Ukraine abgegeben, die nun in Zusammenhang mit dem Unfall gesehen werden. Dort berichtete er, dass die Schwankungen der Stromversorgung unter anderem durch eine Notreparatur am Reaktor Saporischschja 3 verursacht worden seien. Prodan versicherte gestern, dass die Situation unter Kontrolle sei und die Reparaturarbeiten bis 5. Dezember abgeschlossen sein würden.

AKW berichtete von „Abschaltung des 3. Blocks“

Schon am 28. November hatte die Leitung des AKW von einer „Abschaltung des dritten Blocks“ berichtet. Erhöhte Radioaktivität sei nicht gemessen worden, hieß es.

Das Kraftwerk, in dem sich der Unfall ereignet haben soll, befindet sich 570 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew. Die Anlage war 1984 in Betrieb genommen worden. Außerdem liegt das AKW 200 Kilometer vom Kampfgebiet entfernt. Mit Eskalation des Kriegs in der Ukraine rückten die überalterten ukrainischen Kernreaktoren schon vor Monaten wieder in den Fokus der Medien – noch dazu weil der Unglücksreaktor Tschernobyl sich in der Ukraine befindet. In dem Land gibt es insgesamt 15 Atomkraftwerke, außerdem nukleare Forschungsreaktoren. Hochgiftiger, radioaktiver Müll lagert in Fässern oft ungeschützt im Freien. (so / rf)

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Aktuelles Video von Tschernobyl, Ukraine nach der Nuklearkatastrophe am 26. April 1986: 

 



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