Auswärtiges Amt setzt sich für Rückkehr von Deutsch-Türken aus Ukraine ein – In Türkei in zwei Morde verstrickt

Der deutsch-türkische Staatsbürger Kemal K. wird in der Ukraine festgehalten. Grund ist, dass die Türkei über Interpol nach ihm fahndet. Der türkischen Justiz zufolge sei er in der Türkei in zwei Morde verstrickt.
Titelbild
Türkische Flagge (Symbolbild).Foto: ADAM BERRY/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Oktober 2017

Das Auswärtige Amt setzt sich für die rasche Rückkehr eines Deutsch-Türken ein, der aufgrund eines türkischen Auslieferungsgesuchs in der Ukraine festsitzt. „Wir wirken sehr darauf ein, dass es eine schnelle Entscheidung gibt, um K. die Rückreise nach Deutschland zu ermöglichen“, sagte eine Außenamtssprecherin am Mittwoch in Berlin. Sie bestätigte damit einen Medienbericht vom Vortag zu dem Fall.

Laut der Sprecherin wurde der deutsch-türkische Staatsbürger Kemal K. am 23. Juli bei der Einreise in die Ukraine festgenommen, da er von der Türkei über die internationale Polizeiorganisation Interpol zur Fahndung ausgeschrieben worden war. Drei Tage später habe ein Gericht in Kiew angeordnet, K. aus der Haft zu entlassen, doch müsse er in der Ukraine bleiben, bis endgültig über das Auslieferungsgesuch entschieden sei.

Der Rechercheverbund aus „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR hatte am Dienstag berichtet, der mit einer Ukrainerin verheiratete Kölner Kioskbetreiber sei zu einem Familienbesuch in die Ukraine gefahren. Demnach war er in der Türkei in der kommunistischen Partei TKP/ML aktiv gewesen und 2007 nach Deutschland geflohen. Dort hatte er politisches Asyl erhalten und 2016 die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.

Die türkische Justiz wirft K. dem Bericht zufolge vor, in zwei Morde in der Türkei verstrickt zu sein, und hat ein Kopfgeld von 1,5 Millionen Lira (etwa 350.000 Euro) ausgesetzt. Die türkischen Behörden bemühten sich demnach schon mehrfach um eine Auslieferung des 52-Jährigen. Deutsche Gerichte halten die Vorwürfe dem Bericht zufolge aber für politisch motiviert und urteilten mehrfach zu seinen Gunsten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion