Autoritäres Turkmenistan wählt neues Parlament

Die Bürger von Turkmenistan wählen ein neues Parlament. 284 Kandidaten bewerben sich um die 125 Parlamentssitze, darunter der Sohn von Staatschef Gurbanguly Berdymuchamedow. 
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Gurbanguly Berdimuhamedow, Turkmenistan.Foto: IGOR SASIN/AFP/Getty Images
Epoch Times25. März 2018

Die Bürger von Turkmenistan werden am Sonntag ein neues Parlament wählen.

Die Wahllokale in dem autoritär regierten zentralasiatischen Land öffneten um 04.00 Uhr MESZ und sollten um 16.00 Uhr schließen. Unter den 284 Kandidaten, die sich um die 125 Parlamentssitze beworben haben, sticht vor allem der Sohn von Staatschef Gurbanguly Berdymuchamedow hervor.

Der 36-jährige Serdar Berdymuchamedow verteidigt seinen Sitz für die Region Achal nahe der Hauptstadt Aschchabad. Sein haushoher Sieg gilt als sicher. In der rohstoffreichen ehemaligen Sowjetrepublik gibt es keine offiziell anerkannte Opposition. Westliche Wahlbeobachter haben noch keine Wahl in Turkmenistan als frei und fair eingestuft. Staatschef Berdymuchamedow war im Februar 2017 mit 97 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden.

Serdar Berdymuchamedow war kurz zuvor über eine Nachwahl ins Parlament gekommen. Die politische Karriere des Präsidentensohnes könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Staatschef einen Nachfolger aus der eigenen Familie aufbauen möchte. Beobachtern zufolge hat der Sohn Chancen, Parlamentspräsident zu werden. Als solcher würde er seinen Vater bei offiziellen Anlässen vertreten.

Bislang deutete aber nichts darauf hin, dass der amtierende Präsident bald abtreten will. 2016 war durch eine Verfassungsänderung die Dauer eines Mandates des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre verlängert worden. Außerdem wurde das Höchstalter für Präsidentschaftskandidaten angehoben. Der Staatschef ist zugleich Regierungschef und Armeechef, außerdem kontrolliert er die Medien.

Gurbanguly Berdymuchamedow nennt sich „Vater der Turkmenen“ und umgibt sich mit einem Personenkult. In der Hauptstadt Aschchabad hat er eine goldene Statue von sich selbst errichten lassen. (afp)



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