Badezusatz auf Suche nach billigem Alkohol getrunken – Rund 50 Tote in Sibirien

In Sibirien sind etwa 50 Menschen gestorben, weil sie auf der Suche nach billigem Alkohol parfümierten Badezusatz getrunken haben.
Titelbild
Wodka-FlaschenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Dezember 2016

Nach Behördenangaben vom Montag ließen sich am Wochenende insgesamt 57 Menschen in Notfallaufnahmen behandeln, nachdem sie die mit giftigem Methylalkohol versetzte Flüssigkeit getrunken hatten. Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew sprach von einer „absoluten Schande“ für das Land.

Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg am Montag in wenigen Stunden von 25 auf 49. Mehrere andere Patienten schwebten in Lebensgefahr. Viele arme Bewohner der ehemaligen Sowjetunion greifen auf alkoholhaltige Parfüms, Gesichtswasser, Haushaltsreiniger oder Selbstgebranntes zurück, weil sie sich alkoholische Getränke nicht leisten können.

Seit einer Preiserhöhung bei alkoholischen Getränken im vergangenen Jahr, mit der die Behörden den Alkoholismus eindämmen wollen, hat sich der Schwarzmarkthandel ausgeweitet. Viele der dort angebotenen Getränke sind gepanscht.

Deutliche Kennzeichnung – Trotzdem getrunken

Der nun in Sibirien konsumierte Badezusatz mit Hagedorn-Aroma war laut Behörden deutlich als nicht zum Verzehr bestimmt gekennzeichnet, wurde aber dennoch wie Alkohol getrunken.

Im Zusammenhang mit dem Vorfall gab es insgesamt sieben Festnahmen – zum einen fand die Polizei die Produktionsstätte des Badezusatzes heraus und nahm die beiden Eigentümer fest, zum anderen gingen ihr fünf mutmaßliche Verkäufer ins Netz. Geschäfte, die den Badezusatz verkauft hatten, wurden durchsucht, 500 Liter der Flüssigkeit beschlagnahmt.

Der Bürgermeister der 600.000-Einwohner-Stadt Irkutsk, die 4200 Kilometer von Moskau entfernt liegt, rief den Notstand aus. Laut den amtlichen Statistiken starben im Jahr 2014 mehr als 15.000 Mensch in Russland am Konsum gepanschten Alkohols.

Etwa die Hälfte des gesamten in Russland verkauften Alkohols sei „illegal auf dem Markt“, sagte Pawel Schapkin vom Zentrum zur Ausarbeitung einer staatlichen Alkohol-Politik. (afp)



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