Berichte über Militärputsch im afrikanischen Gabun – Bevölkerung zum Aufstand aufgerufen

Im westafrikanischen Gabun haben Militärs die Bevölkerung zum Aufstand aufgerufen. Die Menschen wurden aufgefordert, öffentliche Gebäude und Flughäfen im ganzen Land zu besetzen. Die Institutionen des Landes seien "illegitim und illegal".
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Demonstrationen in Gabun im November 2018.Foto: STEVE JORDAN/AFP/Getty Images)
Epoch Times7. Januar 2019

Im westafrikanischen Gabun haben Militärs die Bevölkerung zum Aufstand aufgerufen. Soldaten verlasen am Montagmorgen im Staatsradio eine Erklärung und verkündeten die Einsetzung eines „nationalen Rates zur Erneuerung“. In der Nähe des Rundfunkgebäudes waren Schüsse zu hören, wie AFP-Reporter berichteten. Panzer blockierten kurz darauf den Zugang zu der Straße, an der das Gebäude liegt. Staatschef Ali Bongo hält sich seit Monaten aus medizinischen Gründen im Ausland auf.

Die Botschaft im Staatsradio wurde von einem Mann verlesen, der sich selbst als Vize-Kommandeur der Republikanischen Garde und Chef einer Gruppe namens Patriotische Jugendbewegung der gabunischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte identifizierte. Auf einem in sozialen Netzwerken zirkulierenden Video von der Ansprache, das AFP verifizierte, waren drei Soldaten mit der grünen Kopfbedeckung der Republikanischen Garde zu sehen.

Die Bewegung rufe „alle jungen Menschen der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte und die gesamte gabunische Jugend auf, sich uns anzuschließen“. „Wir können unser Heimatland nicht im Stich lassen“, hieß es weiter. Die Institutionen des Landes seien „illegitim und illegal“.

„Der lange erwartete Tag ist gekommen, an dem die Armee entschieden hat, sich auf die Seite des Volkes zu schlagen, um Gabun vor dem Chaos zu bewahren“, hieß es in der Erklärung weiter. „Erhebt Euch gemeinsam und übernehmt die Kontrolle über die Straße.“ Die Menschen wurden aufgefordert, öffentliche Gebäude und Flughäfen im ganzen Land zu besetzen.

Präsident Bongo hält sich seit Monaten zur medizinischen Behandlung in Marokko auf, nachdem er im Oktober in Saudi-Arabien erkrankt war. Im November wurde bekanntgeben, dass Bongo einen Schlaganfall erlitten hat. Am 31. Dezember äußerte sich Bongo erstmals wieder in einer Ansprache. In der Aufzeichnung aus Marokko hieß es, er habe „eine schwierige Zeit hinter sich“. Die Bongo-Familie hat seit fünf Jahrzehnten die Macht in Gabun.

Erst im Oktober hatten die Gabuner ein neues Parlament gewählt. Der Urnengang verlief weitgehend friedlich. 2016 war es nach dem knappen Wahlsieg Bongos zu gewaltsamen Protesten mit mehreren Toten gekommen.

Sinkende Ölpreise hatten in den vergangenen Jahren zu einer Wirtschaftskrise in Gabun geführt. Trotz der großen Ölvorkommen lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Armut. (afp)



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