„Bild“ nennt türkischen Präsident „Diktator“: Erdogan weist Kritik an Festnahme kurdischer Oppositionspolitiker zurück

Dass ihn etwa die deutsche "Bild"-Zeitung einen "Diktator" genannt habe, sei ihm "völlig egal", sagte Erdogan am Sonntag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. "Das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus", fügte der Staatschef hinzu.
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Pro-Erdogan Demonstration in Deutschland. 31. Juli 2016Foto: Sascha Steinbach/Getty Images
Epoch Times7. November 2016

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die internationale Kritik an der Festnahme kurdischer Oppositionspolitiker zurückgewiesen.

Dass ihn etwa die deutsche „Bild“-Zeitung einen „Diktator“ genannt habe, sei ihm „völlig egal“, sagte Erdogan am Sonntag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus“, fügte der Staatschef hinzu.

Die türkische Regierung hatte am Freitag mit der Festnahme von neun Abgeordneten der prokurdischen HDP für Empörung gesorgt, darunter die beiden Parteichefs Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag.

Erdogan sagte in seiner ersten öffentlichen Äußerung nach den Festnahmen, die prokurdische HDP sei der parlamentarische „Arm“ der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Dass Parteichef Demirtas von westlichen Medien mit US-Präsident Barack Obama verglichen werde, habe ihn zum Lachen gebracht. „Es ist sehr einfach, ihr wahres Gesicht zu erkennen“, sagte Erdogan über die HDP-Politiker.

Die oppositionelle HDP ist mit 59 Sitzen drittstärkste Kraft im türkischen Parlament. Den neun inhaftierten Abgeordneten wird Mitgliedschaft in PKK und „Terror-Propaganda“ angelastet. Die oppositionelle HDP sprach am Sonntag von einem „flächendeckenden und dunklen Angriff“ und verkündete einen Parlamentsboykott. Fraktion und Parteiführung hätten entschieden, die „Arbeit in den legislativen Organen zu stoppen“. Die Abgeordneten würden weder an Parlamentsdebatten noch an Ausschüssen teilnehmen. (afp)



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