Brasiliens Präsident kritisiert Kriminalisierung von Homophobie

Brasiliens Staatschef hat die Kriminalisierung von Homophobie durch das Oberste Gericht des Landes kritisiert. Die Entscheidung könne Homosexuellen "wehtun", so Bolsonaro.
Titelbild
Jair Bolsonaro.Foto: SERGIO LIMA/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Juni 2019

Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro hat die Kriminalisierung von Homophobie durch das Oberste Gericht des Landes kritisiert.

Die Entscheidung könne Homosexuellen „wehtun“, weil Unternehmen es sich aus Angst der Homophobie beschuldigt zu werden „zweimal überlegen“ würden, sie einzustellen, sagte Bolsonaro Journalisten am Freitag. Zudem argumentierte er, das Gericht habe „komplett Unrecht“, weil es sich in die Gesetzgebung eingemischt habe.

Das Oberste Gericht Brasiliens hatte Homophobie am Donnerstag offiziell als Verbrechen eingestuft. Acht von elf Richtern sprachen sich dafür aus, Anfeindungen gegenüber Homo- und Transsexuellen analog zu rassistischen Verbrechen künftig als Straftat zu werten. Rassistische Straftaten können in Brasilien mit Haftstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen bestraft werden.

In Brasilien hatten Anfeindungen gegen Schwule, Lesben und Transsexuelle in den vergangenen Jahren zugenommen. Nach Angaben der Organisation Grupo Gay de Bahia, die seit vier Jahrzehnten Statistiken erstellt, gab es in Brasilien allein im Jahr 2017 bei 387 Tötungsdelikten und 58 Suiziden einen homophoben Hintergrund. Das war ein Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zu 2016. (afp/so)



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