Brexit-Gegnerin siegt bei Nachwahl in London über Brexit-Befürworter

Die Politikerin Sarah Olney von der kleinen Liberaldemokratischen Partei kam bei der Wahl am Donnerstag im Londoner Wahlkreis Richmond auf 49,7 Prozent der Stimmen.
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Die Flagge von Großbritannien vor dem Big Ben.Foto: JUSTIN TALLIS/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2016

Bei einer Nachwahl in Großbritannien hat sich eine europafreundliche Kandidatin gegen den Mandatsinhaber durchgesetzt, der sich für das Ausscheiden des Landes aus der EU stark gemacht hatte.

Die Politikerin Sarah Olney von der kleinen Liberaldemokratischen Partei kam bei der Wahl am Donnerstag im Londoner Wahlkreis Richmond auf 49,7 Prozent der Stimmen.

Der konservative Mandatsinhaber Zac Goldsmith, der nach einem Bruch mit seiner Partei als Unabhängiger angetreten war, erreichte nur 45,1 Prozent. Bei der letzten Wahl 2015 hatte er noch klar gesiegt.

Die Abstimmung in dem konservativ-bürgerlichen Wahlkreis war im Vorfeld als Stimmungstest fünf Monate nach dem überraschenden Sieg des Brexit-Lagers in dem Referendum vom Juni gewertet worden. Die 39-jährige Liberaldemokratin Olney ist politisch ein unbeschriebenes Blatt, sie war der Partei erst im vergangenen Jahr beigetreten.

Der bisherige Abgeordnete Goldsmith hingegen ist ein prominenter Londoner Politiker. Er hatte erst kürzlich im Streit um den Ausbau des Londoner Flughafens die Konservative Partei verlassen und damit die Nachwahl erforderlich gemacht. Die Tories hatten darauf verzichtet, einen eigenen Kandidaten gegen Goldsmith ins Rennen zu schicken.

Die Partei bedauerte Goldsmiths Niederlage, sah darin aber keinen Anlass für eine Kurskorrektur in der Brexit-Politik. „Dieses Ergebnis ändert nichts“, hieß es in einer Erklärung der Tories. „Die Regierung fühlt sich weiter einem Ausscheiden aus der Europäischen Union verpflichtet.“

Im Wahlkreis Richmond wohnen viele Besserverdiener, die in der Regel mehrheitlich für die Konservativen stimmen. Beim Brexit-Referendum im Juni hatte sich dort jedoch eine Mehrheit von 69 Prozent für den Verbleib in der EU ausgesprochen. (afp)



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