Briefkastenfirmen vieler Prominenter aufgedeckt

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Frachtschiff im Panama-KanalFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. April 2016

Der „Süddeutschen Zeitung“ hat eine anonyme Quelle 2,6 Terabyte an Daten überlassen – 11,5 Millionen Dokumente zu insgesamt 214.000 Briefkastenfirmen. In den Unterlagen tauchen dabei die Namen von Milliardären, Politikern, weltbekannten Sportlern, Waffenhändlern, Spionen und Betrügern auf, außerdem von sanktionierten Personen wie dem Cousin von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Weil die Menge der Unterlagen so riesig ist und die darin vorkommenden Personen auf so viele Länder weltweit verteilt sind, hat die „Süddeutsche Zeitung“ die Recherche gemeinsam mit dem Internationalen Konsortium für Investigative Journalisten (ICIJ) in Washington organisiert.

An ihr wirkten etwa 400 Journalisten aus fast 80 Ländern mit. In den kommenden Tagen werden etwa 100 Medien unter dem Titel „Panama Papers“ ihre Ergebnisse veröffentlichen, darunter auch der Guardian, die BBC und Le Monde. In Deutschland waren an der Recherche auch NDR und WDR beteiligt. Als erstes wurden Informationen verbreitet, wonach enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin in den vergangenen Jahren unter konspirativen Umständen offenbar mehr als zwei Milliarden Dollar durch Briefkastenfirmen geleitet und dabei viel Geld außer Landes geschafft haben. Das ergibt sich aus Daten und Unterlagen einer panamaischen Kanzlei, die mehr als 200.000 Offshore-Firmen gegründet hat, darunter etliche, die offenbar persönlichen Freunden Putins gehören. Zu den Schlüsselfiguren in diesem Fall gehört einer der besten Freunde des russischen Präsidenten, der angeblich im Mittelpunkt eines Netzwerks aus Briefkastenfirmen steht. Den Dokumenten zufolge haben Briefkastenfirmen aus diesem Netzwerk Anteile und Aktienoptionen wichtiger russischer Unternehmen gehalten. Außerdem wurde das Vermögen der Briefkastenfirmen offenbar durch Millionen-Geschäfte gemehrt, bei denen der eigentliche Zweck verschleiert wurde, etwa durch rückdatierte Aktiengeschäfte, Kredite zu außergewöhnlichen Konditionen oder angebliche Beraterhonorare. Der Name von Putin selbst taucht bei den Briefkastenfirmen nicht auf. Eine detaillierte Anfrage, die die SZ vorvergangene Woche wegen der Vorgänge an Putin richtete, ließ der Kreml bis Sonntag unbeantwortet. Der Sprecher Putins sagte jedoch bereits vor einigen Tagen russischen Medien, die geplante Berichterstattung sei eine „Informationsattacke“ auf Russland und seinen Präsidenten.

(dts Nachrichtenagentur)



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