Bundestagsabgeordnete besuchen Wikileaks-Gründer Assange in London

Zwei Bundestagsabgeordnete der Linken besuchten Julian Assange in London. Der heute 47-jährige Australier war 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen.
Titelbild
Vorbereitungen eines Kamerateam vor der ecuadorianischen Botschaft in London.Foto: Alex McBride/Getty Images
Epoch Times20. Dezember 2018

Die Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen und Heike Hänsel (beide Linke) haben den Wikileaksgründer Julian Assange in seinem Botschaftsasyl in London besucht.

Assange wirke nach Monaten der „totalen Isolation“ auf dem ecuadorianischen Botschaftsgelände „geschwächt“, aber „mental stark“, sagte Hänsel der Nachrichtenagentur AFP im Anschluss. Beide Parlamentarierinnen forderten Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) in einer Erklärung dazu auf, „Haltung zu zeigen und sich für die Gesundheit und Sicherheit von Julian Assange einzusetzen“.

Der heute 47-jährige Australier war 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen, um einer Auslieferung an Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Assange befürchtete, dass ihn Schweden weiter an die USA ausliefern könnte – wo ihm möglicherweise wegen der brisanten Wikileaks-Enthüllungen die Todesstrafe droht.

Die Stockholmer Staatsanwaltschaft legte den Fall im Mai 2017 Jahr zu den Akten. Doch besteht nach wie vor ein britischer Haftbefehl, weil Assange 2010 gegen Auflagen der Justiz verstoßen haben soll.

Die seit Mai 2017 in Ecuador amtierende Regierung sieht Assanges Aufenthalt in der Botschaft zusehend kritisch und versucht seit einigen Monaten, ihn zum Gehen zu bewegen. Unter anderem durfte er monatelang keinen Besuch empfangen, telefonieren oder das Internet benutzen.

Dagdelen und Hänsel bedauerten in einer Mitteilung, dass die deutsche Regierung bisher nichts unternommen habe, um eine Lösung zu finden. „Die friedliebenden und freiheitsliebenden Menschen in Deutschland und der ganzen Welt sind Herrn Assange zu Dank verpflichtet“, hieß es weiter. Für die Aufdeckung von Kriegsverbrechen „verdient Assange Preise, keine politische Verfolgung und keinen Prozess“. (afp)



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