Irans Ayatollah Chamenei wirft dem Westen verfehlte Strategie gegen Dschihadisten vor

Der schiitische Iran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet, dessen Armee gegen den IS, aber auch gegen gemäßigte Rebellen kämpft, die wiederum vom Westen unterstützt werden.
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Irans Ayatollah Ali Chamenei.Foto: Abedin Taherkenareh/Archiv/dpa
Epoch Times4. Juni 2017

Kurz nach dem Anschlag in London hat der geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, dem Westen eine verfehlte Strategie gegen Dschihadisten wie die Gruppe Islamischer Staat (IS) vorgeworfen. Mittlerweile werde der IS „aus seinem Entstehungsort im Irak und in Syrien vertrieben und in andere Länder getrieben – Afghanistan, Pakistan und sogar die Philippinen und europäische Länder“, sagte Chamenei am Sonntag in einer Fernsehansprache.

„Das ist ein Feuer, das sie (die westlichen Mächte) selbst entzündet haben und das nun gegen sie zurückgeschlagen ist“, fügte Chamenei hinzu. Er sprach aus Anlass einer Gedenkzeremonie zum Tod des iranischen Revolutionsführers Ayatollah Khomeini vor 28 Jahren. Der schiitische Iran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet, dessen Armee gegen den IS, aber auch gegen gemäßigte Rebellen kämpft, die wiederum vom Westen unterstützt werden.

Am Samstagabend hatten nach Angaben der Polizei drei Attentäter auf der London Bridge mit einem Lieferwagen Fußgänger angefahren. Anschließend stachen sie in einem nahe gelegenen Ausgehviertel der britischen Hauptstadt wahllos auf Menschen ein. Sieben Menschen starben, dutzende weitere wurden verletzt, darunter zwei Deutsche.

Die Polizei erschoss die drei Angreifer. Nach Angaben der britischen Premierministerin Theresa May war der Anschlag islamistisch motiviert.

Chamenei wies in seiner Ansprache auch Kritik des moderaten iranischen Präsidenten Hassan Ruhani zurück, der vor seiner Wiederwahl im Mai seine Widersacher als „Extremisten“ bezeichnet hatte. „Verwerft nicht revolutionäres Verhalten als Extremismus“, sagte der geistliche Führer der Islamischen Republik. „Revolutionär zu sein, ist heute das Gebot für das Land.“

Der Iran müsse sich davor schützen, „wieder unter die Vorherrschaft der Macht von Amerika und dessen Arroganz zu geraten“, warnte Chamenei. (afp)



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