China klaut Halbleitertechnologie über Mitarbeiter von Taiwans größtem Chiphersteller

Mitarbeiter bei Taiwans größtem Chiphersteller werden anscheinend von Chinas staatseigenen Unternehmen bestochen, um die innovativen Technologien nach China zu bringen.
TSMC Halbleiter Taiwan
Das Logo von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co, (TSMC), 16 Juli 2014 in Taipei.Foto: SAM YEH/AFP/Getty Images
Von 25. April 2018

Taiwanische Staatsanwälte haben Anklage gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des weltgrößten Auftragschipherstellers erhoben. Sie beschuldigen ihn, die Technologie gestohlen zu haben, um sie einem staatlichen Unternehmen auf dem chinesischen Festland zur Verfügung zu stellen.

Der Fall verdeutlicht Chinas Bestreben, die Halbleitertechnologie mit allen erforderlichen Mitteln in seinen Besitz zu bringen. Die Chips sind für die Herstellung der meisten elektronischen Geräte unerlässlich; das chinesische Regime hinkt in seinen eigenen technologischen Fortschritten hinterher und ist stark auf importierte Chips angewiesen.

Vor Kurzem kündigte die US-Regierung an, amerikanischen Firmen die Lieferung von technischen Komponenten an ZTE zu untersagen. ZTE ist der führende chinesische Smartphonehersteller. Durch dieses Verbot wurde die Abhängigkeit der chinesischen Hersteller von amerikanischen Halbleitertechnologien offengelegt.

In der Zwischenzeit hat das chinesische Regime die chinesischen Unternehmen aggressiv angewiesen, in ausländische Halbleiterunternehmen zu investieren oder diese zu erwerben, um die von ihnen gewünschte technologische Innovation für ihre eigenen nationalen Interessen zu erreichen.

Einem Bericht der zentralen Nachrichtenagentur Taiwans vom 18. April zufolge, entdeckten Staatsanwälte, dass ein Ingenieur der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), der nur durch seinen Nachnamen Wu identifiziert wurde, im September 2017 Dokumente im Zusammenhang mit der 28-Nanometer-Technologie kopiert hatte.

Er plante, das Unternehmen im Dezember zu verlassen und danach die Dokumente zu seinem neuen Job bei China Resources, einem staatlichen Unternehmen, zu bringen, um die Technologie zu reproduzieren.

China Resources ist ein Konglomerat unter der Leitung des chinesischen Staatsrates. Eine ihrer Tochtergesellschaften, China Resources Semico, stellt Chips her und ist Lieferant für viele inländische Unterhaltungselektronikprodukte.

Staatsanwälte beschuldigen Wu wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen und Vertrauensbruch.

Ein ähnlicher Fall trat im Mai 2017 auf, als ein Ingenieur bei TSMC mit dem Nachnamen Hsu auch Kopien von Dokumenten über dieselbe Technologie anfertigte. „Die Technologie zeichnet sich durch hohe Leistung und geringen Stromverbrauch aus“, so ein Bericht der Taipei Times.

Verfolger entdeckten, dass Hsu die chinesische Technologiefirma, Shanghai Huali Microelectronics Corp. besucht hatte – einen Monat, bevor er seinen Rücktrittsbrief einreichte. Sie behaupten, dass Hsu diese Dokumente als Druckmittel benutzt habe, um einen Job bei der chinesischen Firma zu bekommen. Nachdem TSMC Personal Hsu konfrontierte, gab er den Diebstahl zu und das TSMC Personal gewann die Dokumente zurück.

Dass chinesische Firmen taiwanesische Technologietalente weglocken, ist für taiwanesische Unternehmen ein großes Problem.

Der CEO des taiwanesischen Chipherstellers Nanya Technology, Lee Pei-Ing, sagte kürzlich, dass die DRAM-Technologie des Unternehmens, die in PCs und Servern eingesetzt wird, von China über ehemalige Mitarbeiter abgeworben wird.

Etwa 50 ehemalige Mitarbeiter wurden mit lukrativen Positionen in China angelockt, sagte er in einem Bericht der taiwanesischen Medien United Daily News.

Im März besuchte ein hoher Beamter des US-Handelsministeriums, Ian Steff, Taiwan, um sich mit dem TSMC-Vorsitzenden Morris Chang zu treffen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erörtern. So heißt es in einem Bericht von Nikkei Asian Review, einer japanischen Zeitschrift.

Steff traf sich auch mit lokalen Führungskräften der Chipindustrie und lokalen Vertretern amerikanischer Chiphersteller, „um Themen wie den Schutz des geistigen Eigentums, Geschäftsgeheimnisse und Fragen der Informationssicherheit zu diskutieren“, so der Nikkei-Bericht unter Berufung auf eine Führungskraft der Branche. Steff hatte der Gruppe mitgeteilt, dass „Taiwan ein wichtiger Verbündeter für die USA sein würde, um Fragen des geistigen Eigentums mit China anzugehen“, so der Bericht.

Chinas Diebstahl geistigen Eigentums (IP) war die Schlüsselfrage, die US-Präsident Donald Trump mit den jüngsten Handelszöllen für chinesische Importwaren in Angriff nehmen wollte.

Taiwans Wirtschaftsminister Shen Jong-chin sagte Nikkei Asian Review in einem März-Interview, dass die taiwanesischen Chiphersteller besonders besorgt über IP-Diebstahl durch ihre chinesischen Konkurrenten seien – insbesondere durch erzwungenen Technologietransfer bei Geschäften in China. „Viele Geschäftseigentümer sind wirklich vorsichtig und könnten zögern, dort zu viel zu investieren“, sagte Shen Nikkei Asian Review.

Li Jing hat zu diesem Bericht beigetragen.

Das Original erschien in der englischen EPOCH TIMES (deutsche Bearbeitung von tp).

Originalartikel: China Poaches Semiconductor Technology via Former Employees at Taiwan’s Top Chipmakers

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