Chinas Ruf nach einer globalen Währung

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(Shi Tian/The Epoch Times)
Von 21. Oktober 2009

Weil der Dollar gegenüber dem Euro, dem Yen und anderen wichtigen Währungen fällt und China und andere aufstrebende Wirtschaftsmächte viele Dollarreserven und US-Wertpapiere haben, rufen sie nach einem Ende für den zentralen Status des Dollars im Welthandel. Wenn sie wirklich so empört sind, sollten sie jedoch selbst nach Antworten suchen.

Euro mehr in Gebrauch

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat der Dollar den Bestand der Goldreserven der Zentralbanken, die diese zur Sicherheit der nationalen Währungen hatten, weitgehend ersetzt. Der Bestand an abbauwürdigem Gold ist zu begrenzt und Bemühungen, die Währung durch Goldreserven abzusichern, würden zu einer chronischen Verknappung der Liquidität und zu einer globalen Deflation führen.

Wenn ein Kaufmann beispielsweise Güter von Thailand nach Mexiko transportiert, so ist der Markt für Pesos in Bahts nur sehr klein oder existiert überhaupt nicht. Also verkauft der Händler Pesos für Dollar, um Bahts zu kaufen. Ähnlich werden anderer grenzüberschreitender Handel, finanzielle Abkommen und Schulden in Dollar benannt, obwohl der Euro immer mehr in Gebrauch kommt.

Im Laufe der Jahre strebten Regierungen und Kaufleute immer mehr zum Dollar hin, weil die Vereinigten Staaten bisher die größte und am breitesten gefächerte Wirtschaft hatten. Praktisch wird alles, was in der Welt produziert oder angebaut wird, auch in den Vereinigten Staaten produziert oder gehandelt und Geld, das in Dollar angelegt wird, ist sicher vor politischem Umsturz und Konfiszierung durch den Staat.

Bis vor kurzem war der Dollar eine gesunde Währung. Die Vereinigten Staaten widerstanden der Versuchung, zu viel zu entleihen und die Welt mit zu vielen Dollars und Schatzpapieren zu überschwemmen. Das gegenwärtige Marktsystem der Devisenkurse entstand in den frühen 1970er Jahren, als das Bretton Woods System für von der Regierung festgesetzte Devisenkurse versagte und die Vereinigten Staaten die Konvertibilität von Dollar in Gold abschafften. Dieses System hat keine festen Regeln oder effektive leitende Strukturen. Folglich haben einige Regierungen die Gelegenheit benutzt, um das System zu manipulieren, um Wettbewerbsvorteile im Handel zu erringen. Seit 1995 hat China beispielsweise eine Unterbewertung seiner Währung aufrecht erhalten, indem es riesige Mengen von Yuan für Dollar an Kaufleute und Währungshändler verkaufte.

Abwertung des Yuan bedeutet Arbeitslosigkeit in den USA

Der unterbewertete Yuan macht die chinesischen Exporte künstlich billig und  die ausländischen Produkte auf chinesischen Märkten zu teuer. China hat riesige Handelsüberschüsse, die Millionen von Arbeitsplätzen und ein zweistelliges Wachstum in China ermöglichen. Japan und andere Länder haben ähnliche Strategien verfolgt. Diese Politik verursacht gewaltige Handelsdefizite und Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, große Missverhältnisse  in der Weltwirtschaft und trägt in bedeutendem Ausmaß zur weltweiten  Rezession bei. Das Handelsdefizit der Vereinigten Staaten stieg von einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes im Jahre 2001 auf mehr als fünf Prozent zwischen 2005 und 2008. Dies hätte eine verringerte Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der Vereinigten Staaten und eine Rezession zur Folge haben müssen. China jedoch investierte die Dollar, die es durch das Niedrighalten des Yuanwertes erhielt, in den Kauf von Anleihen und ähnlichen Wertpapieren in den Vereinigten Staaten. Die amerikanischen  Konsumenten liehen sich diese Dollar, indem sie Hypotheken auf ihr Haus aufnahmen oder über ihre Kreditkarten und hielten so die amerikanische Wirtschaft am Laufen.

Schließlich platzte die Finanzblase und eine noch größere Rezession war die Folge. Riesige Verschuldung auf Bundesebene ist nun nötig, um die massiven Konjunkturpakete der USA, die Rettungsaktion für die Banken und andere Gesellschaften zu finanzieren.

Diese Fremdfinanzierung überflutet die Kapitalmärkte mit Anleihen, die die gleiche Liquidität ermöglichen wie Dollars, und schwächt  den Devisenkurs für den Dollar bei allen anderen wichtigen Währungen, ausgenommen Chinas Yuan. Dies vermindert den Wert der Dollars zum Euro und zum Yen, die von China, Russland, Saudi Arabien und anderen gehalten werden.

Durch die Folgen ihres eigenen Merkantilismus angetrieben würden China und andere es gern sehen, wenn der Dollar durch einen Währungskorb ersetzt würde. Eine globale Währung  stellt enorme diplomatische und technische Herausforderungen dar einschließlich der, ein internationales Kontrollorgan zu schaffen, um seinen Bestand zu kontrollieren und die Regierungen davon zu überzeugen, Schulden, die  in dieser globalen Währung notieren, zu emittieren. Ohne dies in die Tat umgesetzt zu haben würden private Kaufleute und Financiers immer noch eine zentrale nationale Währung suchen, um den Handel zu erleichtern und private grenzüberschreitende Abkommen und Schulden zu benennen.

Aber selbst mit einer globalen Währung könnte China immer noch Dollar mit Yuan kaufen, um dessen Wert gegen den Dollar niedrig zu halten und weiterhin die Vereinigten Staaten mit Exporten überschwemmen. Und die Vereinigten Staaten würden immer noch große Budgetdefizite machen, um einen Zusammenbruch der Wirtschaft zu vermeiden. China wäre an seine Dollars gebunden, die im Vergleich zu anderen Währungen ständig an Wert verlieren würden.

Wenn China und andere Länder dieses Problem lösen wollen, dann müssen sie von ihrer Währungsmanipulation Abstand nehmen und ihre Bevölkerung mehr US-Waren und Dienstleistungen kaufen lassen.

Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten würde stark wachsen, die Kreditaufnahmen des Bundes  sich verringern und die Bedrohung eines Überangebots an Dollars, das die Rolle des Dollar in der internationalen Finanzwelt gefährdet, würde verschwinden.

Peter Morici ist Professor an der Smith School of Business an der Universität Maryland School und  ehemaliger Chefsvolkswirt der Internationalen Handelskommission der USA.

 

Originalartikel (englisch): Falling Dollar and China´s Cries for Global Currency

(Shi Tian/The Epoch Times)
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