Chinas Vorbereitungen für einen Nuklearkrieg

Analysten des britischen Geheimdienstes MI6 berichten über U-Boot Hafen auf der chinesischen Insel Hainan
Titelbild
Von chinesischem U-Boot abgefeuerte Rakete. Das Foto entstand bei dem großen russisch-chinesischen Seemanöver im August 2005. (China Photos/Getty Images)

London. Abwehrexperten des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 nehmen an, dass sich China auf die „Eventualität eines Nuklearkrieges“ vorbereitet. Diese Folgerung zogen sie aus der Tatsache, dass Pekings einen großen, von Satellitenblicken verborgenen Marinestützpunkt in einer Höhle gebaut hat.

Die Experten leiteten in einem untypischen Schritt Einzelheiten an das Fachblatt für Verteidigungsfragen, Jane’s Intelligence Review, weiter, welches die Satellitenaufnahmen des Standorts veröffentlichte. Der Stützpunkt liegt versteckt unter mehreren Millionen Tonnen Fels auf der südchinesischen Insel Hainan.

Die MI6 Experten bestätigten, dass der in Stein gehauene U-Boot-Stützpunkt bis zu 20 der neuesten C94 U-Boote der Jin-Klasse aufnehmen kann. Diese U-Boote sind in der Lage, Satellitenabwehrraketen sowie Raketen mit Nuklearsprengköpfen abzufeuern.

Das Außerkraftsetzen der Satelliten würde Taiwan, Japan und andere Länder des Pazifischen Raums wirkungsvoll eines wichtigen Warnsystems berauben. Außerdem wären wichtige Kommunikationsverbindungen zwischen Washington und den amerikanischen Kampfstaffeln in der Region gekappt.

Die britische Geheimdienstbehörde Government Communication Headquarters (GCHQ) in Cheltenham, die sich mit Informationsbeschaffung befasst und auch eng mit der amerikanischen National Security Agency (NSA) zusammenarbeitet, schloss aus den Satellitenaufnahmen, dass der Stützpunkt nicht weniger als elf verschiedene Eingangstunnel besitzt.

Ein nukleares U-Boot aus der Typhoon Flotte der britisch-königlichen Marine schloss sich einem weiteren der US Pazifikflotte an, um Genaueres über die Vorgänge auf dem geheimen Stützpunkt in Erfahrung zu bringen. Es wäre möglich, dass sich dort neben Chinas nuklearen U-Booten auch „mehrere Flugzeugträger“ verbergen.

Mitarbeiter des Marine-Geheimdienstes in London und in Washington bekräftigen, dass die Entdeckung des Stützpunktes eine bedeutende Herausforderung für die amerikanischen Seeherrschaft und den Schutz der Länder im Südchinesischen Meer darstelle.

Der Stützpunkt liegt auf Sanya an der Südspitze der Insel Hainan, welche im April 2001 die Aufmerksamkeit westlicher Geheimdienste erregte. Damals wurde ein amerikanisches EP-3 Spionageflugzeug beim Versuch, die elektronischen Abwehrsysteme der Insel zu testen, durch chinesische Kampfflieger zur Landung gezwungen. Eine chinesische Maschine stürtze ins Meer, wobei der Pilot tödlich verunglückte.

Die vorübergehende Festnahme der 24-köpfigen amerikanischen Crew, unter der sich auch hochspezialisierte Techniker befanden, stellte die erste internationale Herausforderung der George W. Bush Regierung dar.

Das EP-3 Flugzeug wurde zwei Tage später vollständig ausgeschlachtet wieder zurückgegeben. Seitdem hat Peking den Stützpunkt heimlich evakuiert, der laut eines MI6 Analysten „eine größere Ingenieurleistung darstellt, als der Bau der Chinesischen Mauer.“

Einer der Vorteile des Stützpunktes sei, dass U-Boote von dort aus bereits in über 4.500m tiefem Pazifikwasser losfahren könnten, was ihre Entdeckung äußerst schwierig macht.

Zum Vergleich müssen Britische Trident U-Boote, wenn sie ihren Stützpunkt im Nordwesten Schottlands verlassen, an der Oberfläche bleiben und können erst auf Erkundungs-Tiefe gehen, wenn sie die Irische See hinter sich gelassen haben.

Geheimdienstspezialist Alex Neill vom Asia Security Programm in London, einem engen Kooperationspartner des MI6, glaubt, dass der geheime Stützpunkt „ein klares Anzeichen ist, dass Peking größere Operationen im Fernen Osten und möglicherweise auch darüber hinaus vorbereitet.“

Ein weiterer Analyst des Außenministeriums, der aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann, nimmt an, dass dies der Anfang chinesischer Vorbereitungen auf einen nuklearen Vergeltungsschlag sein könnte. Sicher scheint, dass die chinesischen Verteidigungsausgaben inzwischen rund 200 Milliarden US-Dollar erreicht haben.

Kerry Brown, ein China-Spezialist am Royal Institute of International Affairs in London, berichtet, dass der geheime Stützpunkt Teil einer See-Strategie sei, welche die USA davon abhalten soll, in einen möglichen Konflikt mit Taiwan einzugreifen. „Die U-Boot Flotte des Stützpunktes würde ihre Satellitenabwehrraketen einsetzen um sicherzustellen, dass amerikanische Satelliten über dem Pazifik „blind“ würden und ausserstande mit dem Pentagon in Kontakt zu bleiben. In der Tat ist China entschlossen, die amerikanische Dominanz im Pazifik herauszufordern. Der Sanya Stützpunkt ist nur ein Anfang.“

© G-2 Bulletin, Washington D.C./USA and Gordon Thomas

Gordon Thomas ist ein international anerkannter Geheimdienstspezialist und Autor des Buches „Secrets & Lies: A History of CIA Mind Control and Germ Warfare“ (Octavo Editions, USA). Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge im Internet im G2 Bulletin.



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