CNN: Trumps früherer Wahlkampfchef vor und nach US-Präsidentschaftswahl vom FBI heimlich abgehört

Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump wurde offenbar während des Wahlkampfs bis nach dem Urnengang heimlich vom FBI abgehört. Beweise für eine angeblich Einmischung Russlands in den Wahlkampf gibt es aber immer noch nicht.
Titelbild
Paul ManafortFoto: Win McNamee/Getty Images
Epoch Times19. September 2017

Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, ist laut einem CNN-Bericht während des Wahlkampfs bis nach dem Urnengang heimlich von den Behörden abgehört worden.

Manaforts Gespräche seien auf Grundlage einer geheimen Gerichtsanordnung bis mindestens Anfang dieses Jahres mitgeschnitten worden, berichtete der US-Nachrichtensender am Montag (Ortszeit). Unklar sei, ob auch Gespräche mit Trump abgehört worden seien.

Manafort hatte Trumps Wahlkampf von Juni bis August 2016 geleitet. Unter Berufung auf drei Quellen berichtete CNN, die abgehörten Gespräche hätten bei den Ermittlern den Verdacht genährt, dass Manafort Russland ermutigt habe, zugunsten von Trump in den Wahlkampf einzugreifen. Zwei der Quellen gaben demnach allerdings an, dass die Beweise nicht ausreichend gewesen seien.

Dem Bericht zufolge hatten die Behörden Manafort erstmals 2014 überwacht. Dies sei im Rahmen von Ermittlungen der Bundespolizei FBI geschehen, bei der es um die Arbeit von in Washington ansässigen Beraterfirmen für die damalige Regierungspartei in der Ukraine gegangen sei. Aus Mangel an Beweisen sei die Überwachung 2016 eingestellt worden.

Auf Grundlage einer neuen Anordnung sei die Überwachung aber wieder aufgenommen und bis mindestens Anfang 2017 fortgesetzt worden, berichtete CNN. Die zweite richterliche Anordnung wurde demnach im Zusammenhang mit FBI-Ermittlungen wegen Russland-Kontakten von Trumps Team ausgestellt.

Die sogenannte Affäre um die angeblichen russischen Einmischungen zugunsten Trumps in den Wahlkampf setzt dem Präsidenten seit seinem Amtsantritt im Januar schwer zu. Sie wird von mehreren Kongressausschüssen sowie einem vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler untersucht. Trotz der bereits monatelangen Untersuchungen gibt es keine Beweise für eine Einmischung Russlands in den Wahlkampf.

Vor Manaforts Rücktritt als Trumps Wahlkampfleiter war von angeblichen dubiosen Geldflüssen an ihn aus dem Umfeld des ukrainischen Ex-Präsidenten und Kreml-Verbündeten Viktor Janukowitsch die Rede. Der Politik- und Wirtschaftslobbyist Manafort hatte einst in der Ukraine als Berater prorussischer Kräfte angeheuert. Nach ukrainischen Angaben soll er von der Janukowitsch-Partei womöglich Millionensummen über dunkle Kanäle kassiert haben. Auch hier gibt es keine Beweise, die diese Vorwürfe untermauern würden.

Trump hatte seinem demokratischen Amtsvorgänger Barack Obama vorgeworfen, er habe während des US-Wahlkampfs heimlich Gespräche in seinem Trump Tower in New York abhören lassen. Das US-Justizministerium erklärte Anfang des Monats, es gebe keine Beweise für derartige Lauschangriffe. (afp/so)



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