Coronavirus: China und Iran lenken mit Verschwörungstheorien gegen USA von eigenem Versagen ab

Während das Regime in Peking sich selbst dafür feiert, die Ausbreitung des Coronavirus angeblich eingedämmt zu haben, schießt sich die staatliche Propaganda in China und im Iran auf die USA ein. Linkslastige „Faktenchecker“ zeigen sich auf diesem Auge blind.
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Machtkampf zwischen USA und China.Foto: istock
Von 11. März 2020

Das Regime in Peking brüstet sich seit Tagen, das Coronavirus in China sei unter Kontrolle – und Machthaber Xi Jinping inszeniert seinen Besuch in Wuhan als äußeres Signal zum baldigen Rückkehr in die Normalität. Derweil vermag das Regime noch nicht mal eine belastbare Erklärung zu präsentieren, woher der Erreger nun tatsächlich stammte. Gleichzeitig wird mit Härte gegen Whistleblower vorgegangen und die staatlichen Medien verbreiten – ebenso wie solche des Iran – Verschwörungstheorien und Hass gegen die USA.

Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua schrieb bereits am Dienstag der Vorwoche (10.3.), es habe landesweit nur noch 19 Neuinfektionen gegeben. Über mehr als vier Tage hinweg sei die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen. Während 3000 Personen seit der ersten Feststellung des Virus im Dezember des Vorjahres in Wuhan verstorben seien, hätten sich mehr als drei Viertel der mehr als 80 000 bislang infizierten Personen in China wieder erholt. Man habe sogar 14 provisorische Krankenhäuser in der Provinz wieder schließen und öffentliche Plätze wieder zugänglich machen können, die zuvor wochenlang geschlossen gewesen wären.

Wo ist Li Zehua?

Demgegenüber berichteten bald darauf der Zensur anheimgefallene Medien wie „Paper News“ oder „Beijing News“ über Fälle, in denen als geheilt entlassene Patienten wieder rückfällig geworden seien. Bereits am 25. Februar berichtete das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention der südchinesischen Provinz Guangdong (nahe Hongkong) im Rahmen einer Pressekonferenz, dass bei 14 Prozent der entlassenen Patienten bei einem späteren Test erneut „SARS-CoV-2“ nachgewiesen worden sei. Song Tie, der stellvertretende Direktor des Guangdong-Kontroll-Zentrums, fügte noch hinzu, dass die rückfälligen Patienten das Virus auch an andere Menschen weitergegeben haben könnten.

Immer noch verschwunden ist unterdessen der frühere Journalist des Staatssenders CCTV, Li Zehua, der, wie unter anderem die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtete, seinen Posten gekündigt hatte und unabhängig zum Thema des Coronavirus und seiner Ausbreitung in China recherchieren wollte. Li war als dritter unabhängiger Reporter nach Fang Bin und Chen Qiushi in Wuhan verhaftet worden. Er hatte eine Online-Stellenanzeige entdeckt, in der Leichenträger für das Krematorium von Wuchang in Wuhan gesucht wurden.

Anschließend filmte er in der Einrichtung, wobei er gewichtige Indizien zutage förderte, dass das Regime das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe verschleiere. Danach machte er noch Aufnahmen von einem Lager für Wanderarbeiter, das in einer Tiefgarage errichtet wurde, und in der Nähe eines französisch-chinesischen Labors in Wuhan, ehe die Staatssicherheit ihn verfolgte und während einer Liveübertragung verhaftete. 

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Propaganda-Pamphlet zurückgezogen

Die „Asia Times“ hat sich unterdessen mit einer Hetzkampagne gegen die USA befasst, die sich in Regime-Medien parallel zu den angeblichen Erfolgsmeldungen ausbreitete, derer sich die Führung in Peking in ausgiebiger Weise brüstete.

Am Mittwoch der Vorwoche zitierte Xinhua einen Meinungsbeitrag aus dem sozialen Netzwerk WeChat, in dem es hieß, der Westen, insbesondere die USA, „schuldet China eine Entschuldigung“ für die „Schmiererei und die Lügen“ im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insbesondere der Rest Asiens wäre „ohne Chinas resoluter Eindämmungspolitik und Opferbereitschaft“ deutlich stärker von der Seuche betroffen.

Die Propagandaabteilung der Kommunistischen Partei und die staatliche „People’s Daily“ bereiteten ein 100 000 Wörter starkes Pamphlet mit dem Titel „Die Schlacht einer großen Nation gegen eine Epidemie“ vor, für das sie Artikel aus staatlichen Medien zusammentrugen, um die „Weitsicht, Sorge um die Menschen und die großartigen Führungsqualitäten“ zu verherrlichen, mit der Präsident Xi die Partei und das Land in dieser schweren Zeit geführt hätte. Auch auf Englisch, Französisch, Russisch, Arabisch und Spanisch sollte das Werk erscheinen. Allerdings verschwand es schnell wieder aus den Bücherregalen: Als eine mögliche Erklärung gilt, die Propagandaabteilung hielt es für doch etwas vorschnell, es zu publizieren, während es immer noch Neuinfektionen gebe. Andere meinten, die geplante Auflage sei nicht zu bewältigen gewesen, weil es infolge der Quarantänemaßnahmen in den großen Städten zu wenig Personal gegeben hätte, sie zu produzieren.

Chinas Regime-Sprachrohr macht sich über Gebet im Weißen Haus lustig

Stattdessen intensivierte die Propagandaabteilung ihre Agitation gegen die USA. In einem Kommentar für Xinhua hieß es, der Erreger breite sich über die USA aus „wie ein Funke, der ein Präriefeuer startet“. Tatsächlich gab es mit Stand Donnerstag lediglich 159 bestätigte Fälle und 11 Tote landesweit. Zudem machte der US-Kommentator der Regime-Nachrichtenagentur, Hemant Mehta, sich über ein gemeinsames Gebet vom US-Vizepräsident mit Offiziellen im Weißen Haus für ein Ende der Seuche lustig. 

Gleichzeitig gab sich das Regime großherzig und ließ via Xinhua ausrichten, dass es keine Einreisesperre für US-Bürger nach China gäbe – während die USA als eines der ersten Länder weltweit chinesische Reisende Restriktionen bezüglich der Einreise unterwarf.

Einige chinesische Medien stritten demgegenüber sogar ab, dass Wuhan der Ausgangspunkt des Virus gewesen wäre, weil in den USA oder Italien auch Erstinfektionen aufgetreten seien, die zuvor kaum Kontakt zu chinesischen Bürgern oder Asiaten generell gehabt hätten. Damit nährten sie ähnliche Verschwörungstheorien, wie sie auch der Iran verbreiten sollte.

Im iranischen Ghom, dem Epizentrum des ersten Corona-Ausbruchs im Land und bedeutenden religiösen Ort, beschuldigte der örtliche Imam Hojjat ol-Eslam Seyyed Mohammad Saeedi die Amerikaner, hinter den bislang aufgetretenen Fällen zu stecken. „Radio Farda“ zitierte ihn mit der Äußerung, US-Präsident Donald Trump habe die Stadt mit dem Corona-Virus ins Visier genommen, „um ihre Kultur und Ehre zu beschädigen“.

Iran: Ex-Präsident schreibt von „Lagerhäusern des biologischen Krieges“

Ex-Präsident Mahmut Ahmadinedschad erklärte erst jüngst auf Twitter, es sei „der ganzen Welt klar, dass das mutierte Coronavirus in einem Labor erzeugt wurde, hergestellt in den Lagerhäusern des biologischen Krieges, die den Weltmächten gehören, und dass eine Gefahr für die Menschheit darstellt, die noch größer ist als die anderer Waffen, die auf die Menschheit zielen“.

Die Riege der sogenannten Faktenchecker in sozialen Medien, die sich – nach eigenen Angaben, um der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Arbeit nicht zu erschweren – der Entlarvung von Falschdarstellungen rund um das Coronavirus verschrieben hat, hat jedoch bislang andere Arbeitsschwerpunkte.

Zwar weiß man auch dort nicht, wo und wie das Virus tatsächlich entstanden sei, aber man glaubt mit Sicherheit zu wissen, was nicht der Grund für die Ausbreitung gewesen sein konnte.

Der Chef des staatlichen chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und Prävention, Gao Fu, hatte selbst die These gegenüber staatlichen Medien verbreitet, die anfänglichen Indizien deuteten auf einen Ursprung des Virus in Wildtieren, die auf dem Markt für Meeresfrüchte in Wuhan gehandelt worden wären. Allerdings sollen auch Personen zu den Erstinfizierten gehört haben, die diesen gar nicht besucht hatten. In weiterer Folge war vereinzelt die Rede von Schlangen, Fledermäusen oder gar einem Pangolin, einem Schuppentier, das sich von Ameisen ernährt.

„Kein Beweis für Übertragung des Coronavirus von Fledermaus auf Menschen“

Das US-Portal „Vox“ und ähnliche Plattformen bringen hingegen die Darstellung, der Kontakt oder gar Verzehr irgendwelcher exotischer Tierarten hätte die Ausbreitung des Virus hervorgerufen, in die Nähe von Verschwörungsdenken oder gar rassistischer Anfeindungen von Asiaten in westlichen Ländern, wie sie sich seit Ausbruch des Coronavirus gehäuft hatten.

Der Veterinärmediziner Jonathan Epstein, der auch als Epidemiologe für die „EcoHealth Alliance“ tätig ist, erklärte gegenüber Vox, es sei „immer noch nicht bekannt“, ob der Ausbruch auf eine Fledermaus oder einen Tiermarkt zurückzuverfolgen wäre. Es gäbe auch keinen Beweis dafür, dass der Verzehr von Fledermäusen den Ausbruch herbeigeführt habe.

„Es ist offenkundig, dass es eine Form der Kontaminierung im ökologischen Umfeld des Marktes gegeben hat, die auch das Virus beinhaltete. Das wissen wir bislang und das macht es wahrscheinlich, dass Menschen auf diesem Markt infiziert wurden“, erklärte Epstein. „Aber es sind auch Fragen dahingehend offen, wie die früheren Fälle offenbar geworden seien.“

Das US-amerikanische Seuchenschutzzentrum schreibt, Analysen des Stammbaums des Virus deuteten auf eine Herkunft von Fledermäusen hin, es sei aber noch nicht bekannt, ob das Virus direkt von der Fledermaus auf den Menschen übergesprungen sei oder es noch einen Zwischenwirt gegeben hätte.

Inhalt falsch, weil er im falschen Blatt steht?

Die Epoch-Times-Reporterin Xiao Ming hat jedoch in Erfahrung gebracht, dass am 24. Februar der Ständige Ausschuss des 13. Nationalen Volkskongresses auf seiner 16. Sitzung dafür stimmte, den illegalen Handel mit Wildtieren zu verbieten und eine Kampagne gegen „schlechte Essensgewohnheiten“ mit Blick auf Wildtiere in die Wege zu leiten.

Ebenfalls allergisch reagieren die Faktenchecker auf Andeutungen, das Virus könnte in einem Biowaffen-Entwicklungsprogramm des Virologie-Instituts von Wuhan entwichen sein. Dany Shoham, ein ehemaliger israelischer Militäroffizier, hat eine solche Einschätzung gegenüber der „Washington Times“ geäußert. Immerhin sei das Virologie-Institut das einzige als P4 deklarierte in Festlandchina, was für „Pathogene der Stufe 4“ stehe. Dies bedeute, dass nur dort Sicherheitsstandards vorgeschrieben wären, wie sie Stätten dieser Art erfordern würden.

Die Faktenchecker von Vox weisen die Darstellung zurück, unter anderem mit dem Hinweis, dass die Washington Times ein „rechtes Blatt“ sei, das einst auch Verschwörungstheorien verbreitet habe wie jene, Ex-US-Präsident Barack Obama wäre ein Muslim.

„Haltet den Dieb“-Strategie des Regimes

Experten sollen der „Washington Post“ zudem gesagt haben, es gäbe keine Beweise für die Biowaffen-Theorie. Das Labor selbst klagte, diese Darstellung schädige den Ruf der Einrichtung, die, so „Slate“, auch international für seine Sicherheitsstandards gerühmt würde.

Zudem würde, hätte es wirklich ein solches Entweichen gegeben, nur eine regionale, aber keine weltweite Kontaminierung stattfinden. Und der Wildtiermarkt von Wuhan liege immerhin mehr als zehn Meilen vom Labor entfernt. China hätte in Laboren allenfalls ein Problem mit Korruption hinsichtlich des Handels mit Labortieren, aber diese würden nur an andere Labore verkauft. Insgesamt seien die Anschuldigungen nur ein Ausdruck US-amerikanischer Missgunst gegenüber der aufstrebenden chinesischen Forschungsgemeinde, meint das weit linke Portal.

Dennoch hieß es vonseiten des Regimes selbst am 15. Februar auf einer Pressekonferenz des Staatsrates, dass das Ministerium für Wissenschaft und Technologie neue und überarbeitete Direktiven zur „Stärkung des Virusmanagements“ und Gewährleistung der biologischen Sicherheit in Laboren erarbeitet hätte. Gleichzeitig machten in Chinas sozialen Medien selbst Gerüchte die Runde, wonach das Virus eine Biowaffe der USA selbst wäre. Im Wege der Gesamtschau gemahnte dieses Vorgehen eher an eine „Haltet den Dieb“-Strategie.



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