Coronavirus: Jetzt auch der Energiemarkt betroffen

Seit dem Ausbruch des Coronavirus sind auch die Preise für Rohöl gesunken. China ist der weltweit größte Importeur von Rohöl. Die OPEC hat mit einer Notfall-Konferenz reagiert. Kurzfristig ist mit einem weiteren Einbruch bei der Ölnachfrage zu rechnen.
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Wegen Reisebeschränkungen und der Isolation des Gesellschafts- und Wirtschaftsleben, sinkt auch das Verkehrsaufkommen und damit der Treibstoffbedarf - nicht nur in China, auch in anderen Ländern. Deswegen sinkt der Ölpreis. Kurzfristig könnte die Ölnachfrage bis zu 3 Millionen Barrel pro Tag einbrechen.Foto: iStock
Von 8. Februar 2020

Seit dem Ausbruch des Coronavirus in China sind die Ölpreise um fast 20 Prozent gesunken, betrachtet man den Preis für Brent-Rohöl – den Benchmark unter den Ölpreisen. Die OPEC diskutierte diese Woche die Reduzierung der Ölfördermenge, um den Ölpreis stabil zu halten. Doch Russland benötigt mehr Zeit für die Beurteilung des Ölmarktes und stimmte einer vorübergehenden Reduzierung von 600.000 Barrel Öl nicht zu.

Was bedeutet ein gesunkener Ölpreis?

Niedrigere Ölpreise bedeuten billigere Energiekosten für westliche Verbraucher. Doch die exportierenden Länder sind auf die Einnahmen der meist staatlichen Ölgesellschaften angewiesen.

Saudi-Arabien beispielsweise, der größte Ölproduzent der OPEC, soll einen Ölpreis von 80 US-Dollar für einen „ausgeglichenen Staatshaushalt“ benötigen. Das „Handelsblatt“ berichtete von Expertenschätzungen.

Warum sinkt der Ölpreis?

Der Preis für Brent-Rohöl, der Benchmark im Ölhandel, ist auf dem tiefsten Stand seit knapp einem Jahr. Seit Anfang Januar diesen Jahres ist der Ölpreis von 70 US-Dollar auf etwa 55 US-Dollar pro Barrel gefallen. Um die Zeit der OPEC-Notsitzung herum (5.2. bis 6.2.) stieg der Preis leicht an, ist zwischenzeitlich aber wieder gefallen.

Quelle: https://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis

Seit dem Ausbruch des Coronavirus in China sind die Ölpreise deutlich gesunken. Wegen Isolation des Gesellschafts- und Wirtschaftsleben und Reisebeschränkungen, sinkt auch das Verkehrsaufkommen und damit der Treibstoffbedarf – nicht nur in China, auch in anderen Ländern. Das könnte zu einem Überangebot auf dem internationalen Ölmarkt führen. Hintergrund ist auch die Angst vor den Auswirkungen des Virus auf das chinesische Wirtschaftswachstum.

Der Öl-Konsum in China soll „Insidern“ zufolge bereits um 20 Prozent gefallen sein, wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtete. Bei den Insidern handele es sich um chinesische und westliche Ölmanager die anonym bleiben wollten, da sie keine Befugnis zur öffentlichen Diskussion hätten. Es soll sich um den größten „Nachfrageschock“ seit der globalen Finanzkrise 2008 und 2009 handeln, heißt es.

Ölnachfrage könnte kurzfristig bis zu 3 Millionen Barrel pro Tag einbrechen

China ist der weltweit größte Importeur von Rohöl. Der Verbrauch lag in 2018 bei 14 Millionen Barrel am Tag. Chinas Anteil der Erdölimporte betrug in 2018 rund 16 Prozent. Die OPEC-Staaten hatten in 2018 einen Anteil von 29 Prozent an der globalen Erdölförderung und in 2020 30 Prozent (Stand November 2019).

Für das Jahr 2020 schreibt die OPEC China mehr als ein Viertel des weltweiten Wachstums an Ölnachfrage zu. Die Internationale Energieagentur rechnet für China mit 40 Prozent Wachstum. Die Monatsberichte dieser Agenturen haben den Coronavirus dabei allerdings nicht erwähnt, berichtete „Bloomberg“.

„Kurzfristig könnte die Ölnachfrage mit 2,6 Millionen Barrel pro Tag im Februar und im März mit 2 Millionen Barrel pro Tag einbrechen“, sagt der Marktanalyst, „S & P Global Platts“, wie „Bloomberg“ weiter berichtete.

OPEC-Notsitzung: Russland stimmt Drosselung der Ölproduktion nicht zu

Die OPEC hat am Mittwoch (5.2.) eine Notfall-Konferenz in Wien abgehalten, um über die Auswirkungen zu beraten. China bezieht mehr als 70 Prozent seiner Vorräte von der OPEC, wie „S & P Global Platts“ berichtete.

Die wichtigsten Ölförderländer sollen unter der Führung von Saudi-Arabien und Russland ab März drei Monate lang 600.000 Barrel Öl weniger produzieren, um dem Nachfragerückgang entgegenzuwirken. Dies berichtete ein an den Gesprächen beteiligter Delegierter „S & P Global Platts“.

Doch Russland hat einer Drosselung der Ölproduktion vorerst nicht zugestimmt. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS und die US-Zeitung „Wall Street Journal“ am Donnerstag (6.2.) berichteten, stimmte Russland einer Kürzung um 600.000 Barrel Öl nicht zu. Alexander Nowak, der russische Energieminister, wolle den Ölmarkt noch genauer beobachten, heißt es.

Eine definitive Entscheidung soll erst kommende Woche bei einem Krisentreffen auf Ministerebene folgen.

Laut einer Umfrage von „S & P Global Platts“ ist die Rohölproduktion der OPEC im Januar um 470.000 Barrel pro Tag gesunken. Befragt wurden Vertreter, Händler und Analysten der OPEC und der Ölindustrie sowie firmeneigene Versand- und Bestandsdaten genutzt.

(mit Material von AFP)



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