Das große Gähnen nach dem Winter: Was die Frühjahrsmüdigkeit vertreibt

Längere Tage und wärmere Temperaturen – der Frühling hat Einzug erhalten. Doch vielen Menschen ist zum Gähnen zumute.
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Nach dem Winter kommt das große Gähnen.Foto: Andrey_Kuzmin/iStock
Epoch Times30. März 2019

Der Frühling hat Einzug gehalten: Die Tage werden länger und die Temperaturen milder, teilweise fast schon frühsommerlich. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten ist vielen Menschen allerdings zum Gähnen zumute. Was die Frühjahrsmüdigkeit verursacht und vertreibt – ein Überblick:

Was ist Frühjahrsmüdigkeit?

Meist zeigt sich das große Frühjahrsgähnen, wenn es einige Tage mit wärmeren Temperaturen gab. Rund ein Viertel der Bevölkerung spürt nach Angaben des Marburger Schlafmediziners Werner Cassel die Frühjahrsmüdigkeit. Viele fühlen sich schlapp und müde. Andere leiden unter Kreislaufbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit oder Schlaflosigkeit. Bei den meisten ist das nach gut zwei Wochen überwunden.

Welche Ursachen gibt es?

Es gibt mehrere Gründe. Zum einen ernähren sich Menschen in der kalten Jahreszeit fettreicher und bekommen weniger Vitamine und Spurenelemente wie Vitamin D, Magnesium und Zink. Der Speicher für Aktivitäten ist somit leerer.

Mit dem Temperaturwechsel weiten sich zudem die Blutgefäße – und der Blutdruck fällt ab, was Müdigkeit oder auch Kreislaufprobleme verursacht. Der DAK zufolge klagen Menschen, die ohnehin einen niedrigen Blutdruck haben, häufiger über Müdigkeit im Frühjahr. Auch wetterfühlige Menschen und Ältere reagieren sensibler.

Cassel zufolge schläft der Mensch im Winter im Schnitt zudem 20 bis 45 Minuten länger. Das ändert sich mit dem Frühling, weil es abends schon länger hell ist, die Menschen wieder aktiver sind und vom Tageslicht morgens auch manchmal vor dem Weckerklingeln aus dem Schlaf geholt werden.

Welche Rolle spielen die Hormone?

Nach den dunklen Wintermonaten ist die Konzentration des sogenannten Schlafhormons Melatonin im Blut besonders hoch. Der „Gute-Laune-Botenstoff“ Serotonin, dessen Speicher hingegen relativ leer ist, braucht für seine Entstehung Tageslicht, das eine Hormondrüse im Hirn aktiviert.

Mit der Steigerung des Serotonins drosselt der Körper gleichzeitig die Produktion von Melatonin. Weil dies alles im Frühling nicht geregelt abläuft, gerät das System durcheinander. Die Folge ist ein Kampf der Hormone – all das strengt an, und der Körper fordert zu den unpassendsten Zeiten eine Verschnaufpause.

Was hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit?

Licht ist „die beste Therapie“ gegen Frühjahrsmüdigkeit und den Mini-„Jet Lag“ durch die Zeitumstellung, sagt Schlafmediziner Cassel. Licht kurbelt die Produktion von Serotonin und Vitamin D an und stoppt tagsüber die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Deshalb raten Experten zu möglichst viel Bewegung im Freien.

Wenn es geht, also mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und die Pause nach draußen verlagern. Schlappe Büromenschen sollten statt des Aufzugs die Treppe nutzen. Wechselduschen oder Saunabesuche bringen den Kreislauf zusätzlich in Gang.

Worauf sollte bei der Ernährung geachtet werden?

Bei der Ernährung empfehlen Experten viel Getreide und Getreideprodukte aus Vollkorn, Kartoffeln, Hülsenfrüchte sowie vor allem viel Obst und Gemüse. In einigen Obstsorten wie Bananen, Äpfeln und Ananas ist sogar der Stimmungsmacher Serotonin in Spuren enthalten. (afp)



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