Deutsche auf Kreuzfahrtschiff mit Coronavirus infiziert

Auf dem unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff in Japan häufen sich die Coronavirus-Infektionen. Auch Deutsche sind betroffen. Die überwiegend deutschen Fahrgäste der "Aidavita" traten am Wochenende vorzeitig die Rückreise an.
Das japanische Gesundheitsministerium hatte bis Sonntag mehr als 1200 der rund 3400 Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ getestet.
Ein Krankenwagen verlässt den Daikoku-Pier im Hafen von Yokohama.Foto: --/kyodo/dpa/dpa
Epoch Times16. Februar 2020

Die Zahl der Coronavirus-Fälle an Bord des unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff in Japan ist erneut deutlich gestiegen – auch Deutsche sind betroffen.

Wie der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato am Sonntag bekanntgab, erhöhte sich die Zahl um 70 auf inzwischen 355. Darunter sind nach Informationen der Deutschen Botschaft in Tokio zwei deutsche Staatsangehörige. 70 positiv auf Sars-CoV-2 Getestete zeigten 38 keine Symptome wie Fieber oder Husten, hieß es. Die Betroffenen würden in örtliche Krankenhäuser gebracht.

Das Gesundheitsministerium hatte bis Sonntag mehr als 1200 der rund 3400 Passagiere und Crewmitglieder der „Diamond Princess“ getestet. Wie die deutsche Botschaft unter Berufung auf das japanische Außenministerium mitteilte, sollten bis Montag alle Passagiere getestet sein, so dass die Resultate spätestens am Mittwoch vorliegen.

Bis dahin steht das Schiff im Hafen von Yokohama unter Quarantäne. Negativ getestete Passagiere sollen es ab Mittwoch verlassen können. Jeder Fahrgast müsse vorher noch einen Gesundheitscheck durchlaufen. Für jene Passagiere, die engen Kontakt mit infizierten Personen hatten, verlängert sich die Quarantänezeit, erfuhr die Botschaft.

Unterdessen entsandten die USA zwei Charterflüge nach Japan, um an diesem Montag rund 400 US-Bürger von Bord des Schiffes in ihre Heimat zurückzubringen. Auch Kanada und Hongkong bereiteten Charterflüge vor. Das Schiff steht schon seit zwei Wochen unter Quarantäne.

Kreuzfahrtschiff „Westerdam“ meldet ersten Fall

Unter den in Kambodscha an Land gegangenen Passagieren des Kreuzfahrtschiffs „Westerdam“ wurde unterdessen ein Coronavirus-Fall festgestellt. Eine 83-jährige Amerikanerin sei bei ihrer Weiterreise in Malaysia positiv getestet und ins Krankenhaus in Kuala Lumpur gebracht worden, teilte die malaysische Gesundheitsbehörde mit. Das kambodschanische Gesundheitsministerium forderte Malaysia auf, das Testergebnis zu überprüfen, wie Medien berichteten. Die Frau und andere Passagiere seien vor der Abreise sorgfältig untersucht worden.

Fast 1000 Menschen, die noch an Bord der „Westerdam“ waren, mussten sich nach Behördenangaben zusätzlichen Kontrollen unterziehen, bevor sie von Bord durften. Laut der Reederei waren es 236 Gäste und 747 Besatzungsmitglieder. Zuvor waren bereits mehr als 1000 Menschen von Bord gegangen.

Unter den Passagieren auf dem Kreuzfahrtschiff waren laut Reederei 57 Deutsche. Diese sollten laut Twitterangaben der deutschen Botschaft bis zum Wochenende die Heimreise Richtung Frankfurt antreten. Ob es für sie Verzögerungen gab, war zunächst nicht bekannt.

Die positiv getestete Amerikanerin sei eine von 145 Passagieren gewesen, die über Malaysia nach Hause fliegen wollten, teilte die Gesundheitsbehörde mit.

Bei der Ankunft seien bei der Frau und bei ihrem Ehemann Symptome der neuen Lungenkrankheit festgestellt worden, weshalb sie ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Die 83-jährige werde auf der Isolierstation behandelt. Der 85-jährige Ehemann, bei dem die Tests negativ ausgefallen waren, werde im Krankenhaus überwacht.

Keine Erkrankungen auf der „Aidavita“

Die Sorge vor dem Coronavirus hat mehrere Kreuzfahrten in Südostasien vorzeitig beendet. Tausende Passagiere, darunter Hunderte Deutsche, mussten ihre Pläne ändern. Das Kreuzfahrtschiff „Aidavita“ der Rostocker Reederei Aida Cruises stoppte ihre Tour mehr als eine Woche früher als vorgesehen. Sie legte in der Nacht zum Samstag in der thailändischen Hafenstadt Laem Chabang südlich von Bangkok an, wie ein Sprecher der Reederei bestätigte.

Die rund 1100 Passagiere, überwiegend Deutsche, verließen laut thailändischen Behörden nach einer Kontrolle das Schiff. Zuvor hatte die „Aidavita“ nicht wie geplant in Vietnam anlegen dürfen, obwohl keine Coronavirus-Fälle an Bord bekannt waren.

Die Fahrgäste seien am Samstag und Sonntag mit verschiedenen Flügen von Bangkok aus Richtung Deutschland losgeflogen, sagte ein Sprecher der Reederei. Die „Aidabella“, ein weiteres Schiff der Reederei mit rund 2200 Passagieren, sollte am Montag planmäßig in Laem Chabang anlegen.

Aida Cruises hatte bereits mitgeteilt, die Asienfahrten der „Aidavita“ und „Aidabella“ wegen der Epidemie und zunehmender Reiseeinschränkungen für diese Saison einzustellen. Regulär hätte das Programm bis April gedauert. (dpa)



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