Deutsche Wirtschaft warnt vor hartem Brexit unter Premierminister Johnson

Deutsche Wirtschaftsvertreter warnen vor einem EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen.
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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times23. Juli 2019

Nach der Kür von Boris Johnson zum nächsten britischen Premierminister warnen deutsche Wirtschaftsvertreter vor einem EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen.

„Mit der Wahl von Hardliner und Brexiteer Boris Johnson als Nachfolger von Theresa May wächst die Gefahr eines No-Deal-Brexits“, erklärte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Holger Bingmann, am Dienstag.

Ein Brexit ohne ein Freihandelsabkommen wäre eine Katastrophe für Großbritannien und auch nicht wünschenswert für Europa.“

Derzeit ist der EU-Austritt Großbritanniens für den 31. Oktober geplant. Die EU müsse zu ihren Entscheidungen stehen, „um ihre Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel zu setzen“, verlangte Bingmann.

Trotzdem sollte man sich in Brüssel darauf verständigen, dass eine Fristverlängerung unter den richtigen Voraussetzungen möglich bleibt, sofern damit ein ungeordneter Austritt abzuwenden ist.

Der Maschinenbauverband VDMA sieht die Gefahr eines ungeordneten Brexit durch Johnson als Premierminister ebenfalls weiter gestiegen.

Die europäische Wirtschaft hofft, dass sich seine Politik von seiner bisherigen Rhetorik unterscheidet. Unternehmen sollten sich aber weiterhin auf einen harten Brexit Ende Oktober vorbereiten,“ erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang, erklärte, Johnson müsse sich als Premierminister „für einen geordneten Übergang einsetzen“.

Drohungen aus London, ungeordnet aus der EU auszuscheiden, „sind schädlich und kommen wie ein Bumerang zurück. Sie verstärken die bereits eingetretenen Schäden in der Wirtschaft.“

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) betonte, die Unternehmen bräuchten endlich einen „klaren Fahrplan“ zum Brexit.

„Daher ist es wichtig, dass die EU-27 keine Neuverhandlung des mühsam ausgehandelten Ausstiegsabkommens zugestehen“, erklärte DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

„Sehr wohl kann aber an der Erklärung zu den künftigen Beziehungen hier und da nachgearbeitet werden, um einen geordneten Brexit im Interesse auch der Unternehmen doch noch zu ermöglichen.“

Die konservativen Tories hatten am Dienstagmittag bekanntgegeben, dass der frühere britische Außenminister Johnson in einer Urabstimmung zum neuen Parteichef gewählt wurde. Er wird damit auch neuer Premierminister Großbritanniens. (afp)



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