Deutscher „Lifeline“-Kapitän Reisch darf Malta verlassen

Der deutsche Kapitän des NGO-Schiffes "Lifeline", der in Malta vor Gericht steht, darf die Mittelmeerinsel ab dem 16. Juli verlassen. Zur Fortführung der Gerichtsverhandlungen Ende des Monats muss er jedoch zurück kommen.
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Kapitän Reisch soll Anweisungen der italienischen Behörden ignoriert haben und wurde in Malta festgenommen.Foto:  Axel Steier/Mission Lifeline/dpa
Epoch Times11. Juli 2018

Der deutsche Kapitän des NGO-Schiffes „Lifeline“, der in Malta vor Gericht steht, darf die Mittelmeerinsel ab dem 16. Juli verlassen. Das Gericht in der maltesischen Hauptstadt Valletta habe entschieden, die Ausreisesperre gegen Claus-Peter Reisch aufzuheben, sagte Axel Steier, Mitgründer der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Zur Fortführung der Gerichtsverhandlungen am 30. Juli muss Reisch demnach wieder in Malta sein.

„Natürlich begrüßen wir diese Entscheidung“, sagte Steier. Über die genauen Beweggründe der maltesischen Richter sei ihm nichts bekannt. „Unserer Einschätzung nach würde ein weiteres Festhalten von Herrn Reisch auf Malta gegen europäisches Recht verstoßen“, sagte er weiter.

Die „Lifeline“ hatte vor rund drei Wochen 234 Flüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet und war danach tagelang über das Mittelmeer geirrt, weil Italien und Malta zunächst ein Anlegen verweigerten. Schließlich durfte das Schiff in Malta anlegen, wurde aber von den Behörden beschlagnahmt.

Den Flüchtlingshelfern wird vorgeworfen, sich bei der Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer behördlichen Anweisungen widersetzt und gegen internationales Recht verstoßen zu haben. Kapitän Reisch wurde mehrfach von der Polizei vernommen und vergangene Woche vor Gericht gestellt. Die Dresdener Hilfsorganisation bestreitet jegliches Fehlverhalten.

„Wir werden weiterhin mit der Justiz kooperieren“, kündigte Steier an. Am 30. Juli werde Reisch daher wieder im Gericht auf Malta erscheinen. (afp)



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