Deutschland bedauert Aus für Beobachtermission in Hebron

Die Bundesregierung hat die Entscheidung Israels bedauert, die internationale Beobachtermission TIPH in der geteilten Stadt Hebron im Westjordanland nach über zwanzig Jahren nicht mehr zu verlängern.
Titelbild
Internationale Beobachtermission TIPH in Hebron.Foto: HAZEM BADER/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Februar 2019

Die Bundesregierung hat Israels Entscheidung zur Beendigung der internationalen Beobachtermission in Hebron bedauert. Die Anwesenheit der Beobachter habe in der Stadt im Westjordanland „zu Transparenz und Deeskalation vor Ort beigetragen“, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitagabend.

„Jetzt bricht dieser Rahmen weg, ohne dass es einen Ersatz dafür gibt.“ Es müsse nun darum gehen, „alles zu tun, damit der Wegfall der Beobachtermission nicht zu einem Anstieg der Gewalt in Hebron führt“.

Israel sieht Mission als „internationale Einheit, die gegen uns agiert“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Montag das Aus für die Beobachtermission TIPH nach mehr als 20 Jahren angekündigt. Er bezeichnete sie als „internationale Einheit, die gegen uns agiert“. Ihre Präsenz sei deswegen nicht mehr erwünscht.

Das Auswärtige Amt widersprach Netanjahus Einschätzung: Die TIPH sei eine „unabhängige, von beiden Seiten akzeptierte Mission“. Sie habe versucht, Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Siedlern „so gut es ging zu verhindern“.

Israel hatte die zivilen Beobachter bereits in der Vergangenheit der Parteinahme für die palästinensische Seite bezichtigt und mehrere ihrer Mitglieder verklagt. Das Mandat der Vorübergehenden Internationalen Präsenz in Hebron (TIPH) muss alle sechs Monate verlängert werden.

Die Mission soll durch ihre Anwesenheit Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern verhindern. Sie besteht aus rund 60 Beobachtern und wurde nach einem Massaker im Jahr 1994 in Hebron eingerichtet, bei dem ein jüdischer Extremist 29 Palästinenser erschossen hatte. An der TIPH sind Norwegen, Schweden, Italien, die Schweiz und die Türkei beteiligt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion