Die Crew der Apollo-11-Mission spürte „das Gewicht der Welt“ auf ihren Schultern

Ein halbes Jahrhundert nach dem Start der historischen Apollo-11-Mission zum Mond ist einer der beiden heute noch lebenden Astronauten, Michael Collins, am Dienstag an die damalige Startrampe 39A des Kennedy Space Center zurückgekehrt.
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Der Ex-Astronaut Collins beschrieb die Mission zum Mond als "lange und zerbrechliche Kette von Ereignissen". Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times16. Juli 2019

Ein halbes Jahrhundert nach dem Start der historischen Apollo-11-Mission zum Mond ist mit Michael Collins einer der beiden heute noch lebenden Astronauten an die damalige Startrampe 39A des Kennedy Space Center zurückgekehrt. Die Besatzung habe damals „das Gewicht der Welt auf unseren Schultern gespürt“, erzählte Collins am Dienstag in Cape Canaveral. „Wir wussten, dass aller Augen auf uns gerichtet sein würden, ob Freund oder Feind.“

Der Auftritt des 88-Jährigen war der Auftakt von rund einwöchigen Veranstaltungen zum Gedenken an die erste Mondlandung. Der zweite noch lebende Astronaut Buzz Aldrin sollte an dem Termin ursprünglich auch teilnehmen, erschien jedoch nicht. Den Grund nannte die Veranstalterin, die US-Raumfahrtbehörde Nasa, nicht.

Nach dem Start am 16. Juli 1969 und viertägiger Reise setzte das Modul „Eagle“ (Adler) am 20. Juli auf dem Mond auf. Gut sechseinhalb Stunden später betrat „Apollo“-Kommandant Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten. Wenig später folgte ihm Aldrin, während Collins als Einziger in der Kommandokapsel „Columbia“ in einer Mondumlaufbahn zurückblieb.

Der erste Mann auf dem Mond kann an den Jubiläumsfeiern nicht mehr teilnehmen, er starb im Jahr 2012 im Alter von 82 Jahren.

Collins sprach am Dienstag über die Wartezeit an Bord der „Columbia“. Er sei immer gefragt worden, ob er sich in diesem Moment nicht wie der „einsamste Mensch“ der Geschichte gefühlt habe. Doch das sei nicht der Fall gewesen.

„Ich war sehr glücklich, dort zu sein, wo ich war, und zu sehen, wie sich diese komplizierte Mission abspielte.“ Er habe einen „wunderbaren heißen Kaffee genossen, ich hatte Musik, wenn mir danach war, und ich habe die Zeit alleine wirklich genossen“.

„Lange und zerbrechliche Kette von Ereignissen“

Der Ex-Astronaut beschrieb die Mission zum Mond als „lange und zerbrechliche Kette von Ereignissen“. Sie sei in einzelne konkrete Ziele zerlegt worden, etwa das Erreichen der sogenannten Fluchtgeschwindigkeit, die zur Überwindung der Erdanziehungskraft nötig ist. „Während des Flugs stand man ständig unter Spannung und machte sich Gedanken darüber, was als nächstes kommt. Was muss ich jetzt tun, damit diese zerbrechliche Kette intakt bleibt?“

Nach dem Flug zum Mond sei ihm der Posten des Kommandanten der Apollo-17-Mission im Jahr 1972 angeboten worden, erzählte Collins. Doch er habe abgelehnt, da er nicht weitere drei Jahre getrennt von seiner Frau und seinen Kindern verbringen wollte.

Buzz Aldrin, der zweite Mann auf dem Mond, hatte lange Zeit mit schweren Gesundheits- und familiären Problemen zu kämpfen und nutzte lieber Twitter als öffentlich aufzutreten. An einigen Veranstaltungen zum Gedenken an die Mondlandung nahm er jedoch teil – stets in seinen Socken mit dem Muster der US-Flagge.

Seit dem Ende des Apollo-Programms im Dezember 1972 hat nie wieder ein Mensch den Mond betreten – und von den zwölf US-Astronauten, die bis damals ihren Fuß auf den Erdtrabanten setzten, leben heute nur noch vier. Es sollte Jahrzehnte dauern, bis wieder konkrete Pläne für weitere bemannte Mondflüge geschmiedet werden: Nach dem Wunsch von US-Präsident Donald Trump sollen 2024 die ersten Astronauten auf den Mond zurückkehren. (afp)



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