Dschihadistenführer in Nigeria wegen Ermordung ausländischer Geiseln angeklagt

Die Ansaru-Miliz, eine Abspaltung der Islamistengruppe Boko Haram mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida, hatte in den Jahren 2011 bis 2013 mehrere westliche Staatsbürger verschleppt.
Titelbild
Nigerianische Armee auf der Jagt nach Boko Haram-Kämpfer.Foto: STEFAN HEUNIS/AFP/Getty Images
Epoch Times15. März 2017

Knapp ein Jahr nach seiner Festnahme wird dem Chef der nigerianischen Dschihadistengruppe Ansaru der Prozess gemacht. Chalid al-Barnawi wurde am Dienstag wegen der Entführung und Ermordung von zehn ausländischen Geiseln angeklagt.

Die Ansaru-Miliz, eine Abspaltung der Islamistengruppe Boko Haram mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida, hatte in den Jahren 2011 bis 2013 mehrere westliche Staatsbürger verschleppt.

Unter ihnen war ein deutscher Bauingenieur, der 2012 bei einer missglückten Befreiungsaktion nigerianischer Soldaten getötet wurde. Al-Barnawi muss sich auch für die Ermordung zweier Briten, zweier Italieners, eines Franzosen, eines Griechen sowie vier weiterer Geiseln aus Syrien und dem Libanon verantworten.

Der Ansaru-Chef erschien am Dienstag zusammen mit sechs Mitangeklagten, unter ihnen seine Frau, in der nigerianischen Hauptstadt Abuja vor Gericht. Sie wiesen die Anschuldigungen zurück.

Al-Barnawi, der von den USA auf ihrer Liste der weltweit meistgesuchten Terroristen geführt wurde, war Anfang April in Nigeria gefasst worden. 2014 hatte Washington fünf Millionen Dollar Belohnung für Hinweise zu seiner Ergreifung ausgesetzt.

Der Prozess gegen al-Barnawi gilt als eines der wichtigsten Strafverfahren gegen Dschihadisten in Nigeria in den vergangenen Jahren. Ansaru hatte sich im Jahr 2012 von der Extremistengruppe Boko Haram abgespalten, die seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias kämpft.

Bei Angriffen von Boko-Haram-Kämpfern auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen wurden mehr als 20.000 Menschen getötet. 2,6 Millionen Zivilisten ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht.

Am Montag veröffentlichte die Gruppe ein Video, das die Enthauptung einer Geisel zeigt. Zu sehen sind drei Männer, die vor maskierten Dschihadisten knien. Sie werden vor einer Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen angeblicher Spionageaktivitäten für die Regierung befragt, bevor mindestens einer von ihnen getötet wird. (afp)



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