Ein Portugiese wird wahrscheinlich UN-Generalsekretär: Sicherheitsrat nominiert António Guterres

Der UN-Sicherheitsrat nominiert den früheren Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks, António Guterres für den Posten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Formell wird der UN-Generalsekretär von der Generalversammlung gewählt, jedoch vom Sicherheitsrat vorgeschlagen. Er muss von der Vollversammlung noch bestätigt werden.
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António Guterres im November vergangenen Jahres bei einer Preisverleihung in Düsseldorf.Foto: Monika Skolimowska/dpa
Von 5. Oktober 2016

Der UN-Sicherheitsrat hat den früheren Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks, António Guterres, ohne Gegenstimmen für den Posten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen nominiert. Keine der fünf Vetomächte im Sicherheitsrat (Frankreich, Russland, USA, China und Großbritannien) sprach gegen ihn.

Damit wird er voraussichtlich der Nachfolger von Ban Kimoon. Guterres muss noch von der UN-Vollversammlung bestätigt werden.

Der UN-Generalsekretär wird formell von der Generalversammlung der UNO gewählt, jedoch auf Vorschlag des Sicherheitsrates. Dem informelle Rotationsprinzip zufolge sollte dieses Mal ein Kandidat aus Osteuropa dieses Amt übernehmen, möglichst eine Frau.

Rund ein Viertel der UN-Mitglieder wünschte eine Frau an die Spitze der Vereinten Nationen zu stellen, doch die Bulgarin Kristalina Georgiewa scheiterte.

Beworben hatten sich:

Antonio Guerres (Portugal): Er war bis zum Jahresende 2015 UN-Hochkommissar für Flüchtlinge.

Danilo Türk (Slowenien): Er war Stellvertreter des damaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan für politische Angelegenheiten in Europa, Asien und Pazifik, und von 2007 bis 2012 Staatspräsident von Slowenien.

Miroslav Lajčák (Slowakei): Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat ihm bereits den Rücken gestärkt. „Ich bin sicher, dass er einer der bestqualifiziertes Personen für den Job des UNO-Generalsekretärs ist“, sagte Kurz im September.

Kristalina Georgiewa (Bulgarien): „Ich hoffe, dass ich nach meiner Leistung und nicht nach der Dauer meiner Kampagne beurteilt werde“, sagte die Vizepräsidentin der EU-Kommission. Sie war u.a. als Vizepräsidentin der Weltbank und als EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe tätig, 2014 übernahm sie den Posten der EU-Haushaltskommissarin.

Ursprünglich hatte Bulgarien Irina Bokova vorgeschlagen, die die UNESCO geleitet hat. Allerdings wird ihr Nähe zum russischen Präsident Putin nachgesagt, was die Amerikaner stört.

Vuk Jeremic (Serbien): Er war zwischen 2007 und Mitte 2012 Außenminister Serbiens und übernahm dann das einjährige Amt des Vorsitzenden der UNO-Vollversammlung.

Helen Clark (Neuseeland): Sie war sie neun Jahre lang neuseeländische Regierungschefin und leitete dann das Entwicklungsprogramm der UNO, UNDP.

Susana Malcorra (Argentinien): Sie ist Außenministerin Argentiniens, und war bis zur Wahl des neuen argentinischen Präsidenten Mauricio Macri Kabinettschefin des bisherigen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon. Zuvor war sie für das World Food Programm der UNO und über 25 Jahre lang in der Privatwirtschaft tätig (IBM, Telecom Argentina).

Natalia Gherman (Moldau): Natalia Gherman war von 2013 bis 2016 moldauische Außenministerin und leitete im Sommer 2015 zwei Monate lang die moldauische Regierung. Sie galt als Außenseiterin der Wahl.

Srgjan Kerim (Mazedonien): Er war früherer Außenminister und Diplomat (für Mazedonien) in Deutschland und der Schweiz.

Es gab Spekulationen, ob Kanzlerin Merkel sich um den Posten bemüht. Von Regierungsseite wurde dies auch im Focus dementiert: „Merkels Sprecher hatte Medienberichte über ein mögliches vorzeitiges Ende ihrer Kanzlerschaft vor 2017 bereits zuvor vehement dementiert. Die CDU-Vorsitzende hatte nach den Gerüchten mehrfach betont, sie sei für die vollen vier Jahre der Legislaturperiode angetreten.“

 



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