Ein Toter bei Demonstrationen gegen Sudans Präsidenten Baschir

Bei Protesten gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. In Khartum marschierte die Menge bis vor das Armee-Hauptquartier.
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Demonstranten am 6. April 2019 in Khartum, Sudan.Foto: -/AFP/Getty Images
Epoch Times7. April 2019

Bei Protesten gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. In der Hauptstadt Khartum gingen am Samstag tausende Menschen gegen al-Baschir auf die Straße, die Menge marschierte bis vor das Armee-Hauptquartier. Auf dem Gelände befinden sich auch die Residenz des Präsidenten und das Verteidigungsministerium. Die Polizei trieb die Mensch mit Tränengas auseinander.

„Eine Armee, ein Volk“, skandierte die Menge in Khartum. Die Organisatoren des Protestmarsches hatten angekündigt, mit der Demonstration solle das Militär aufgefordert werden, Stellung zu beziehen und sich „entweder auf die Seite des Volkes oder des Diktators zu stellen“. Seit Beginn der Protestbewegung geht die Polizei immer wieder hart gegen Demonstranten vor, die Armee griff bislang nicht ein.

Seit Mitte Dezember gehen im Sudan regelmäßig Regierungsgegner auf die Straße. Die Proteste hatten sich zunächst gegen eine drastische Erhöhung des Brotpreises gerichtet. Rasch weiteten sie sich zu Demonstrationen gegen den autoritär herrschenden Präsidenten aus. Im Februar verhängte Baschir den Notstand und schränkte das Versammlungsrecht ein, um die Proteste zu ersticken. Sie dauern dennoch weiter an.

Bei dem Todesopfer am Rande der Proteste handelte es sich nach Angaben eines an den Protesten beteiligten Ärzteverbandes um einen Sanitäter. Damit steigt die Zahl der Todesopfer bei Protesten seit Dezember nach amtlichen Angaben auf 32. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch geht dagegen von mindestens 51 Todesopfern aus.

Baschir kam 1989 durch einen von Islamisten unterstützten Putsch an die Macht und herrscht seit drei Jahrzehnten. Vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wird er wegen des Verdachts der Kriegsverbrechen und des Völkermordes in der Krisenregion Darfur gesucht. (afp)



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