Amoklauf in Colorado: Einer der Amokläufer an US-Schule ist ein Teenager-Mädchen

Einer der Verdächtigen, die bei einem Amoklauf an einer Schule im US-Bundesstaat Colorado am Dienstag einen 18-Jährigen erschossen und acht Mitschüler verletzt haben sollen, ist ein minderjähriges Mädchen.
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Bei einem Amoklauf an der Highland Ranch-High School in Colorado würde am Dienstag ein 18-Jähriger erschossen.Foto: Michael Ciaglo/Getty Images
Epoch Times8. Mai 2019

Eine der beiden verdächtigen Personen, die bei einem Amoklauf an einer Schule im US-Bundesstaat Colorado am Dienstag einen 18-Jährigen erschossen und acht Mitschüler verletzt haben sollen, ist ein minderjähriges Mädchen. Die Polizei von Denver hatte zunächst von zwei Jungen gesprochen, korrigierte dies aber am Mittwoch. Wegen ihres Aussehens hätten die Beamten sie zunächst für einen Jungen gehalten, erklärte Sheriff Tony Spurlock.

Der Angriff begann am Dienstag kurz vor 14.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ) an einer Schule der Stadt Highlands Ranch in der Nähe von Denver. Die beiden Verdächtigen, ein 18-Jähriger und ein minderjähriges Mädchen, drangen in das Schulgebäude ein und eröffneten an zwei unterschiedlichen Orten das Feuer, wie Spurlock berichtete. Ihr Angriff galt demnach der High-School des STEM-Schulkomplexes, der von rund 1800 Kindern und Jugendlichen unterschiedlichen Alters besucht wird.

Rasches Eintreffen der Sicherheitskräfte verhinderte Schlimmeres

Die beiden Verdächtigen wurden festgenommen, das rasche Eintreffen der Sicherheitskräfte konnte offenbar Schlimmeres verhindern. Die Schule ist nur wenige Kilometer von der Columbine High School entfernt, an der zwei Jugendliche am 20. April 1999 zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen und 24 weitere Menschen verletzt hatten.

Neun Schüler wurden verletzt, der jüngste war 15 Jahre alt. Ein 18-Jähriger erlag später seinen Verletzungen. Drei der Verletzten wurden Spurlock zufolge am Mittwoch noch auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt. Die anderen konnten demnach aus der Klinik entlassen werden. Der getötete 18-Jährige hätte den Behörden zufolge in drei Tagen seinen Schulabschluss gemacht.

Einer der mutmaßlichen Täter sei von einer bewaffneten Sicherheitskraft der Schule „unschädlich gemacht“ worden, berichtete Spurlock. Polizisten erreichten den Tatort zwei Minuten später. Es habe keinen Schusswechsel mit den Tätern gegeben. Er gehe davon aus, dass das rasche Eingreifen der Beamten „dabei half, Leben zu retten“, erklärte der Sheriff.

Zwei Handfeuerwaffen am Tatort gefunden

Die beiden mutmaßlichen Täter wurden festgenommen, sie waren laut Spurlock unverletzt. Ein Großaufgebot der Polizei durchkämmte die Schule auf der Suche nach weiteren möglichen Angreifern und brachte die Kinder und Jugendlichen in Sicherheit. Am Tatort fanden sie zwei Handfeuerwaffen.

Laut dem Sheriff lagen zunächst keine Informationen darüber vor, ob die Angreifer ein bestimmtes Ziel hatten. Allerdings seien sie in den Teil der High-School vorgedrungen, in dem die Klassenräume liegen. Nach seinen Angaben waren die beiden mutmaßlichen Täter den Behörden vorher nicht aufgefallen.

Die US-Bundespolizei FBI hat sich laut Spurlock in die Ermittlungen eingeschaltet. Die Polizei habe die Computer, Handys und Internetkonten der Verdächtigen auf der Suche nach deren Motiv durchsucht. Der 18-Jährige sollte am Nachmittag zur Anklageverlesung vor Gericht erscheinen. Colorados Gouverneur Jared Polis verurteilte den Angriff. „Amerika hat zu viele dieser sinnlosen Gewalttaten erlebt“, sagte er.

Das Massaker von Colombine 1999 war das bis dahin schlimmste Schulmassaker der US-Geschichte und hat sich tief in die kollektive Psyche der USA eingebrannt. Seitdem folgte jedoch eine lange Serie von Amokläufen an US-Schulen und Hochschulen, bei denen es teilweise sogar noch mehr Tote gab.

Kritiker machen die nach wie vor laxen Waffengesetze verantwortlich: Nach Berechnungen der „Washington Post“ waren seit Columbine rund 226.000 Kinder in 233 Schulen des Landes Zeugen von Schießereien. Inzwischen kommen 393 Millionen Schusswaffen auf 326 Millionen US-Bewohner.  (afp)



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