Eltern veröffentlichen Brief der getöteten ISIS-Geisel Kayla Mueller

Die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entführte US-Geisel Kayla Jean Mueller ist tot. Das Weiße Haus und ihre Familie bestätigten gestern den Tod der 26 Jahre alten Entwicklungshelferin. Angeblich kam sie bei einem jordanischen Luftangriff ums Leben, behaupteten ihre Entführer. Die genauen Umstände sind noch unklar. Das Weiße Haus bestätigte gestern jedoch den Tod der jungen Frau.

Kayla Mueller war im Jahr 2013 nahe der syrischen Stadt Aleppo entführt worden. Außer einem Video, in dem sie vollverschleiert um ihr Leben felhte, gab es kein Lebenszeichen von ihr. Nun haben die Eltern Muellers einen handschriftlichen Brief veröffentlicht. Ihre Tochter soll den Brief nach Angaben mehrerer US-Medien im Frühjahr 2014 während ihrer Gefangenschaft bei der Terrormiliz Islamischer Staat verfasst haben. Mueller schrieb damals, sie sei an einem sicheren Ort, unverletzt und gesund. Sie sei mit höchstem Respekt und Freundlichkeit behandelt worden.

Der Brief zeigte einerseits die Verzweiflung der Gefangenen und die Ungewissheit ihrer Situation, andererseits auch ihre ungebrochene optimistische Lebenseinstellung. „Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich das Gute in jeder Situation sehe, manchmal müssen wir nur genauer hinschauen“, schrieb Kayla Mueller an ihre Familie. (Hier die vollständige deutsche Übersetzung des Briefes.)

Das Weiße Haus hatte gestern die Angaben der Terrormiliz bestätigt, wonach Mueller vor einigen Tagen ums Leben gekommen war. Nach Berichten soll der IS für die Freilassung der jungen Frau ein Lösegeld von 6,6 Millionen Dollar (5,8 Millionen Euro) gefordert haben. (dpa/rf)